Zwei Angebote für Vermont Yankee
Nachdem bereits praktisch feststand, die AmerGen werde das amerikanische Kernkraftwerk Vermont Yankee der heutigen Betreibergesellschaft abkaufen, hat jetzt auch die Entergy spontan und etwas überraschend ein erstes Angebot unterbreitet.
Der Entscheid über den Verkauf der 26 Jahre alten 496-MW-Siedewassereinheit ist daher auf Oktober 1999 verschoben worden. Ursprünglich war die Vermont Yankee Nuclear Power Corp. mit der AmerGen, einer Partnerschaft der British Energy und der PECO Energy, einen exklusiven Vertrag eingegangen, wonach diese innerhalb von 120 Tagen ein endgültiges Angebot ausarbeiten würde. Nun erhält auch Entergy diese Möglichkeit. Beide Gruppen möchten im Nordosten der USA ihre nukleare Produktionskapazität erhöhen, die Entergy besonders, weil sie mit dem 670-MW-Siedewassserblock Pilgrim-1 in der Region ein ähnliches Kernkraftwerk betreibt. Dass Kernkraftwerke in den USA jetzt in Konkurrenz zum Verkauf ausgeschrieben werden, zeigt nicht nur das grosse Interesse, sondern wird auch die Preise und Bedingungen zu Gunsten der Verkäufer verschieben. Vermont Yankee ist nicht der einzige Fall. Für das Kernkraftwerk Oyster Creek sollen die Dominion Resources und auch die Consolidated Edison eingeladen werden, Angebote zu unterbreiten. Während der Betrieb eines einzelnen Kernkraftwerks wirtschaftlich nicht besonders interessant zu sein scheint, arbeiten dank Synergien Gesellschaften mit drei und mehr technisch ähnlichen Blöcken in einer Region sehr rentabel.
Quelle
P.B. nach Nuclear News Flashes, 4. und 10. August 1999