Zwilag: Test mit schwach-radioaktiven Abfällen im Plasmaofen

Im Zwischenlager für radioaktive Abfälle (Zwilag) in Würenlingen sind während drei Tagen die ersten Fässer mit leicht radioaktiven Abfällen im Plasmaofen verglast worden.

3. Mai 2004

Die Testphase wurde am 30. März 2004 abgeschlossen. 25 Fässer mit leicht radioaktiven Materialen seien während des Tests im Plasmaofen eingeschmolzen und in einen endlagerfähigen Zustand gebracht worden, bestätigte Zwilag-Sprecher Urs Schnetzler einen entsprechenden Bericht der Aargauer Zeitung vom 30. März. Der Test sei den Erwartungen entsprechend verlaufen. Vorausgegangen waren zahlreiche Kalttests. Zwischen dem 1. und 26. März wurde der Plasmaofen mit rund 150 inaktiven Fässern beschickt. Erst danach erteilte die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) eine spezielle Freigabe für das Einschmelzen einer genau begrenzten Menge von schwach aktivem Material.
Der Testbetrieb sei von der HSK laufend überwacht worden, erklärte HSK-Mediensprecher Anton Treier auf Anfrage gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Alles sei so verlaufen, wie man sich dies vorgestellt habe. Die Messungen würden jedoch weiter geführt. Der Test sei für die HSK als Aufsichtsbehörde ausserordentlich wichtig gewesen, betonte Treier. "Wir wollten wissen, wohin die Radioaktivität geht, was im Glas bleibt und wie viel Radioaktivität in die Filter gelangt."
Ob eine Freigabe für die Verglasung von radioaktiven Abfällen im Herbst durch die HSK erfolgen kann, kann laut Treier zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beurteilt werden. Erst die genaue Auswertung der Messresultate werde zeigen, ob allenfalls noch zusätzliche Massnahmen nötig seien. Im Plasmaofen werden die radioaktiven Abfälle mit einem mit Gas betriebenen Plasmastrahl auf 5000 bis 20'000°C erhitzt. Dabei entsteht eine Schmelze, die in Glas eingeschmolzen wird. Die lavaähnliche Masse wird danach in einen speziellen Metallbehälter eingegossen, der direkt an den Ausguss angedockt ist.
Der Plasmaofen bereitete den Zwilag-Verant-wortlichen am Anfang Probleme. Zu technischen Mängeln, die eine teure Nachrüstung erforderlich machten, kam ein Konkursverfahren gegen den Totalunternehmer hinzu. Der Verwaltungsrat der Zwilag AG entschloss sich danach, den Ofen in eigener Regie fertig zu stellen. Nachdem der Bau der Pilotanlage bereits CHF 90 Mio. verschlungen hatte, mussten für die Nachrüstung nochmals rund CHF 10 Mio. aufgewendet werden.

Quelle

D.S. nach SDA, 30. März, HSK 30. April und Zwilag, 4. Mai 2004

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