Erste Behälter für Zwischenlager in Tschernobyl angekommen

Laut dem staatlichen ukrainischen Unternehmen Chernobyl Nuclear Power Plant (ChNPP) sind die ersten zehn von insgesamt 231 doppelwandigen Lagerbehältern (Double-Wall Canister, DWC) für das ISF-2 vor Ort in Tschernobyl eingetroffen. Das ISF-2 soll während mindestens 100 Jahren sämtliche ausgediente Brennelemente der RBMK-Einheiten in Tschernobyl vor Ort zwischenlagern.

Die DWC sind sicherheitsrelevante Komponenten des ISF-2. Sie sollen über ihre Lebensspanne von 100 Jahren Brennelemente trocken und isoliert von der Umwelt in einem Inertgas-Umfeld zwischenlagern. Das DWC-System besteht laut ChNPP aus doppelwandigen Hüllen je mit verschweissten, dichten Wänden, die zwei unabhängige Sperren gegen einen möglichen Austritt radioaktiver Stoffe bilden, und aus einer inneren Haltevorrichtung für die Rohre, welche die Brennelemente aufnehmen. Die DWC werden horizontal in die einzelnen Zellen des bereits erstellten Betonspeichermoduls hineingeschoben.

Die Holtec entwickelte und stellte die DWC her. Das State Nuclear Inspectorate of the Ukraine (SNRIU) hat die Entwicklung sowie die Herstellung der Behälter eng begleitet und jeden einzelnen Arbeitsschritt genehmigt. Nun hat die Holtec in den USA mit der Serienproduktion der DWC begonnen. Die nächsten fünf Behälter sollen im Januar 2016 nach Tschernobyl geliefert werden.

Bis zum Zeitpunkt, an dem das ISF-2 der ChNPP übergeben wird, dürften etwa 85 DWC in Tschernobyl angekommen sein, was den ISF-2-Einlagebetrieb während mehr als drei Jahren sicherstellen sollte. Die restlichen Behälter sollen zwischen 2017 und 2019 folgen. Der Rückbau der Reaktorblöcke in Tschernobyl kann beginnen, sobald sich aller Brennstoff im ISF-2 befindet.