Hualong One als mögliche fünfte Kernkraftwerkseinheit Argentiniens

Argentinien und China haben vereinbart, den Bau einer fünften Kernkraftwerkseinheit – Atucha-4 – zu prüfen.

13. Feb. 2015
Hualong-One – ein chinesisches Druckwasser-Reaktorsystem der dritten Generation – könnte bei Atucha-4 zum Einsatz kommen. Die ersten Einheiten dieses Typs sind für den Standort Fuqing in der chinesischen Provinz Fujian vorgesehen.
Hualong-One – ein chinesisches Druckwasser-Reaktorsystem der dritten Generation – könnte bei Atucha-4 zum Einsatz kommen. Die ersten Einheiten dieses Typs sind für den Standort Fuqing in der chinesischen Provinz Fujian vorgesehen.
Quelle: CGNPC

Anlässlich des Besuchs der argentinischen Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner in China Anfang Februar 2015 wurde nicht nur die Zusammenarbeit beider Länder zum Bau der Druckschwerwasser-Reaktoreinheit des Typs Candu-6 Atucha-3 besiegelt, sondern auch vereinbart, den Bau einer fünften Einheit ins Auge zu fassen.

Der argentinische Planungsminister Julio de Vido erklärte, die fünfte Einheit werde über einen Leichtwasserreaktor der 1000-MW-Leistungsklasse verfügen – laut China National Nuclear Company (CNNC) somit vom Typ Hualong One. Die Nucleoeléctrica Argentina SA (NA-SA) werde Planung und Bau verantworten. Rund 50% der benötigten Komponenten werde die argentinische Industrie fertigen. De Vido begründete dies damit, dass die Leichtwasserreaktor-Technik in Argentinien noch unbekannt sei. Es sei jedoch ein vollständiger Technologietransfer vorgesehen, womit Argentinien die Möglichkeit erhalte, den Reaktortyp in andere Länder Südamerikas zu exportieren. Beim Bau von Atucha-3 hingegen sollen 70% der Komponenten lokal hergestellt werden. Die restlichen 30% umfassten unverzichtbare Ausrüstungsteile, bei denen es sich nicht lohnen würde, sie wegen einer einzigen Einheit im Land selbst zu fertigen, meinte de Vido.

Chinesische Finanzierung

Das Neubauprojekt Atucha-4 bedeutet laut de Vido ein Investitionsvolumen von USD 7 Mrd. (CHF 6,5 Mrd.), das chinesische Banken finanzieren würden. Bei Atucha-3 – einer 700-MW-Druckschwerwassereinheit – rechnet er mit einem Investitionsvolumen von USD 5,8 Mrd. (CHF 5,4 Mrd.). Das vorgesehene chinesische Darlehen zu einem Zinssatz von 3,5% sei für Argentinien sehr vorteilhaft.

Beim Treffen der argentinischen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner mit ihrem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping wurde ein Zusammenarbeitsabkommen zum Bau einer Leichtwasser-Reaktoreinheit vereinbart.
Beim Treffen der argentinischen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner mit ihrem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping wurde ein Zusammenarbeitsabkommen zum Bau einer Leichtwasser-Reaktoreinheit vereinbart.
Quelle: Argentinisches Präsidentschaftsamt

Quelle

M.A. nach Argentinischer Präsidentschaft, Medienmitteilungen, 5., 8. und 9. Februar, sowie CNNC, 5. Februar 2015

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