IAEO überprüft Notfallvorsorge und Gefahrenbewältigung der VAE

Ein Expertenteam der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) hat in einer fünftägigen Mission die Vorkehrungen zur Vorsorge und Bewältigung von nuklearen und radiologischen Ereignissen der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) überprüft. Die Überprüfung identifizierte eine solide Grundlage, verschiedene als Stärken hervorgehoben Punkte sowie Raum für Verbesserungen in einzelnen Bereichen.

24. Sep. 2019

Am 17. Oktober 2018 hat ein siebenköpfiges Team der IAEO ein sogenannter Emergency Preparedness Review (EPREV) in den VAE abgeschlossen – nach 2015 der zweite EPREV in diesem Land. Die Überprüfung fand auf Antrag der Regierung statt. Das IAEO-Expertenteam kam zum Schluss, dass die Mehrzahl der Verbesserungsverschläge von 2015 umgesetzt worden sei. «Die VAE haben den Empfehlungen der ersten EPREV Taten folgen lassen und wesentliche Fortschritte bei Vorsorge und Bewältigung von nuklearen und radiologischen Ereignissen erzielt», erklärte David Nodwell, Leiter des siebenköpfigen Teams. Diese Folgemission werde ihnen dabei helfen, die Verfahren zu optimieren, während sich das Land darauf vorbereitet, das erste Kernkraftwerk in Betrieb zu nehmen.

Das EPREV-Team lobte unter anderem das starke Engagement aller beteiligten Organisationen in der nuklearen Notfallvorsorge, das sich in der Anzahl der durchgeführten Ausbildungsaktivitäten, Übungen und Schulungen niederschlug. Auch wurden die gewonnenen Erkenntnisse in überarbeitete Pläne eingearbeitet. Die Schaffung eines gemeinsamen Teams zur effizienten Durchführung von Umwelt-, Lebensmittel- und Einzelüberwachung und -bewertung während eines nuklearen Notfalls wurde ebenfalls hervorgehoben.

Das Team erkannte indes auch weiteres Verbesserungspotenzial in der Notfallvorsorge. So soll die Regierung den Entwurf einer Schutzstrategie für nukleare und radiologische Notfälle fertigstellen. Zudem sollte sie die Bemühungen zur Vereinheitlichung der Leitlinien für die Beendigung eines nuklearen Notfalls abschliessen.

«Die Zusammenarbeit mit der IAEO im Rahmen der EPREV-Missionen hat die Bemühungen der VAE zum Aufbau ihres Notfallvorsorge- und Reaktionssystems massgeblich unterstützt», erklärte Christer Viktorsson, Generaldirektor der Federal Authority for Nuclear Regulation (FANR) der VAE.

In den VAE sind derzeit vier Kernkraftwerkseinheiten des südkoreanischen Typs APR-1400 in Bau. Gemäss Emirates Nuclear Energy Corp. (Enec) soll Barakah-1 Ende 2019 oder Anfang 2020 erstmals Strom ans Netz abgeben. Block 2 ist derzeit zu 93%, Block 3 zu 83% und Block 4 zu 72% fertiggestellt.

Quelle

M.A. nach IAEO, Medienmitteilung, 17. September 2019

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