Nuclenor stellt Antrag zur Verlängerung des Garona-Betriebs zurück

Die spanische Nuclenor SA hat beschlossen, ihr Gesuch zur Laufzeitverlängerung des Kernkraftwerks Santa Maria de Garona zurückzustellen, bis sie die wirtschaftlichen Auswirkungen der Energiereform in Spanien auf das Unternehmen einschätzen kann.

11. Sep. 2012

Das spanische Ministerio de Industria, Turismo y Comercio hatte im Juli 2012 einen Ministerialerlass zur Befristung der Betriebsbewilligung des Kernkraftwerks Garoña (446 MW, BWR) aufgehoben und der Nuclenor somit ermöglicht, bis zum 6. September 2012 ein neues Gesuch zur Laufzeitverlängerung einzureichen.

Die Nuclenor gab indessen am 5. September 2012 bekannt, sie «sei nicht in der Lage», das Verlängerungsgesuch fristgerecht einzureichen. Die spanische Energiereform, welche die Regierung noch genehmigen müsse, berge derzeit zu hohe Unsicherheiten für das Unternehmen. Zur Diskussion stehen unter anderem erhöhte Steuern für Kernkraftwerke.In Anbetracht des Betriebsergebnisses der letzten drei Jahre und der von der spanischen Aufsichtsbehörde – dem Consejo de Seguridad Nuclear (CSN) – verlangten Investition von rund EUR 120 Mio. (CHF 145 Mio.) für die Nachrüstung und Instandhaltung von Garoña, zweifle die Nuclenor an der Wirtschaftlichkeit der Betriebsverlängerung.

Die Nuclenor hatte bereits Mitte August das Ministerio de Industria, Turismo y Comercio aufgefordert, entweder die Frist zur Einreichung des Gesuchs zu erstrecken oder verbindliche Informationen zu liefern, um die Unsicherheiten über die Zukunft der Anlage zu beseitigen. Sobald seitens der Regierung Zusicherungen vorlägen, die einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb von Garoña ermöglichten, werde die Nuclenor ihr Gesuch einreichen. «Denn die Anlage erfülle technisch alle Voraussetzungen für einen sicheren und verlässlichen Betrieb», so das Unternehmen. Die Nuclenor habe zudem eine Reihe regionaler Ministerien gebeten, Informationen zu Gebühren, Steuern und Zuschlägen, die den Betrieb der Anlage verteuern könnten, beizubringen.

Quelle

M.A. nach Nuclenor, Medienmitteilung, 5. September, und NucNet, 6. September 2012

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