Slowenien: gute Praktiken und Verbesserungspotenzial

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hat Mitte September 2014 nach einer Mission des Integrated Regulatory Review Service (IRRS) festgestellt, die nukleare Sicherheitsbehörde Sloweniens (Uprava Republike Slovenije za Jedrsko Varnost, URSJV) habe seit der letzten Überprüfung ihres Regelwerks im Jahr 2011 bedeutsame Verbesserungen erzielt.

6. Nov. 2014

Mit der im September 2014 durchgeführten Mission untersuchte die IAEO-Experten unter anderem, inwieweit Slowenien die Empfehlungen und Vorschläge aus der Überprüfung von 2011 umgesetzt hatte. In ihrem vorläufigen Bericht erkannte das Expertenteam Fortschritte im Bereich Regelwerke. Lobende Worte erhielt Slowenien auch für seine Anstrengungen, Verbesserungsvorschläge wirksam einzubeziehen. Die IAEO-Mission machte auch neue gute Praktiken innerhalb der nuklearen Sicherheitsbehörde aus.

Kritisch betrachtete das Expertenteam die wirtschaftlich angespannte Situation Sloweniens, die seiner Meinung nach kurz- wie langfristig einen Einfluss auf die Kompetenz und die Kapazität der Sicherheitsbehörde haben könnte. Im vorläufigen Bericht hoben die Experten hervor, das Land habe sein Lagerprojekt für radioaktive Abfälle unterbrochen sowie den entsprechenden Lizenzierungsprozess noch nicht an die Hand genommen.

Die Experten formulierten zudem neue Empfehlungen und Verbesserungsvorschläge. Mit Blick auf die Errichtung eines Forschungsprogramms zur nuklearen Sicherheit solle die Regierung unter anderem dafür sorgen, dass der Sicherheitsbehörde genügend Fachkräfte und Mittel zur Verfügung stehen. Weiter soll die Regierung Notfallorganisationen anhalten, gemäss dem nationalen Notfallplan verlangte Dokumente einzureichen. Als weiteren Verbesserungspunkt hob die IAEO hervor, dass die Abfallgebinde im Lager für radioaktiven Feststoffabfall beim Kernkraftwerk Krsko zugänglich zu machen seien.

Das IRRS-Team führte für seine Untersuchung Interviews mit Behördenvertretern durch und traf sich mit dem Minister für Landwirtschaft und Umwelt. Die achttägige Mission fand auf Einladung Sloweniens unter der Federführung der IAEO statt und ging am 16. September 2014 zu Ende.

Slowenien betreibt derzeit ein einziges Kernkraftwerk – Krsko. Es ist seit 1981 am Netz. Die elektrische Leistung beträgt 688 MW. Miteigentümer ist Kroatien, das selber kein Kernkraftwerk betreibt.

Quelle

M.B. nach IAEO, Medienmitteilung, 16. September 2014

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