Uran-Abbauverbot in Grönland aufgehoben

Das Parlament Grönlands hat mit einer knappen Mehrheit beschlossen, ein seit 1988 geltendes Förderverbot für die Ausbeutung radioaktiver Bodenschätze wie Uran aufzuheben.

29. Okt. 2013

Das Parlament von Grönland entschied am 24. Oktober 2013 mit 15 zu 14 Stimmen, die sogenannte Null-Toleranz-Politik in Bezug auf Uran und andere radioaktive Bodenschätze aufzuheben. Im März 2013 hatte die oppositionelle Sozialdemokratische Partei Siumut die Wahlen mit knapp 43% überraschend klar gewonnen. Sie hatte sich für eine Lockerung des Uranabbauverbots ausgesprochen.

Die australische Greenland Minerals and Energy Ltd. (Gmel) zeigte sich erfreut über den Grundsatzentscheid des Parlaments. Das sei ein bedeutender Moment für Grönland, denn es ebne der Insel den Weg zum Uranproduzenten. Die Aufhebung der Null-Toleranz-Politik sei im Einklang mit dem breiteren Vorsatz Grönlands, Bergbauprojekte als Schwerpunkt des künftigen wirtschaftlichen Wohlstands zu entwickeln, erklärte die Gmel.

Im Mittelpunkt der Tätigkeiten der Gmel steht die Entwicklung von Seltenenerden-, Uran- und Zink-Projekten im Südwesten Grönlands. Sie hofft, dass sie dank des Entscheids ihr Kvanefjeld-Projekt weiter entwickeln kann. Bei diesem Projekt handelt es sich um eines der weltweit grössten bisher bekannten Seltenerdvorkommen. Es enthält geschätzte 6,6 Mio. t Seltenerdoxide, 135’000 t Uran (350 Mio. Pfund U3O8), 1,4 Mio. t Zink und über 3 Mio. t Natriumfluorid. Eine 2012 veröffentlichte – von der Regierung bewilligte – vorläufige Studie zur Erschliessung der Erzlagerstätte hatte die Machbarkeit eines «langlebigen, international konkurrenzfähigen Betriebs» aufgezeigt, der Grönland zu einem bedeutenden Anbieter von Seltenen Erden und einem langfristigen Natururanlieferanten machen würde. Ausstehend ist eine endgültige Machbarkeitsstudie des Kvanefjeld-Projekts.

Quelle

M.A. nach Gmel, Medienmitteilung, 24. Oktober, und NucNet, 28. Oktober 2013

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