Allianz zwischen E.On, Areva und Siemens

E.On, Areva und Siemens haben eine Absichtserklärung für eine Zusammenarbeit beim Kernkraftwerksneubau und bei der Weiterentwicklung von Kernkrafttechnik unterzeichnet. Die Unternehmen setzen damit ein klares Signal für ihre Überzeugung, dass eine CO2-freie Stromerzeugung in einem ausgewogenen Energiemix eine immer bedeutendere Rolle spielen wird, steht in ihrer gemeinsamen Pressemitteilung vom 24. April 2008.

29. Apr. 2008

Die Absichtserklärung sieht eine Kooperation im Bereich von Kraftwerksneubauten des E.On-Konzerns in Grossbritannien vor. In diesem Rahmen will die E.On den 1600-MW-Druckwasserreaktor (EPR) der Areva und den konventionellen Kraftwerksteil der Siemens für den Bau neuer Kernkraftwerke in Grossbritannien wählen, falls sie sich am geplanten britischen Neubauprogramm beteiligen kann. Die britische Regierung hatte Anfang Januar 2008 dem Unterhaus ein neues Energiegesetz vorgelegt, das günstige Rahmenbedingungen für den Bau neuer Anlagen ermöglichen soll.

Die E.On hat zudem vereinbart, bei der Weiterentwicklung des 1250-MW-Siedewasserreaktors SWR 1000 mit der Areva zusammenzuarbeiten. Sie will dieses Modell für ihre neuen Kraftwerke im mittleren Leistungsbereich bevorzugt einsetzen. Beim konventionellen Teil dieses Reaktors wird die E.On mit der Siemens zusammenarbeiten.

Der Siedewasserreaktor und der EPR sind die neusten Entwicklungen im europäischen Kernkraftwerksbau. Laut E.On sichert sie sich somit Kraftwerkstechnologien, die neue Massstäbe bei Sicherheit und Zuverlässigkeit setzen. Ausserdem stelle die frühzeitige Bildung eines Konsortiums aus Herstellern und Betreiber den rechtzeitigen Zugriff auf die Kraftwerkskomponenten sicher, ist sich die E.On sicher.

Kooperation in weiteren Bereichen

Die drei Unternehmen beabsichtigen darüber hinaus eine Kooperation bei Forschung und Entwicklung. Bestandteil der Kooperation ist auch ein gegenseitiger Austausch von Fachexperten, um die gemeinsame Entwicklungsarbeit besonders effizient zu gestalten. Zudem werden die E.On und die Areva in eine langfristige Partnerschaft in den Bereichen Service und Wartung für bestehende und neue Kernkraftwerke einsteigen.

Politisches Signal

Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Michael Glos sagte gegenüber der deutschen Tageszeitung «Handelsblatt», die zwischen E.On, Siemens und Areva vereinbarte Kooperation sei ein gutes Signal für den Technologiestandort Deutschlands: «So kann das Wissen um die Kerntechnologie erhalten und weiterentwickelt werden, bis auch in Deutschland die falsche Entscheidung für einen Ausstieg aus der Kernenergie revidiert wird.»

Quelle

M. A. nach E.On, Areva und Siemens, gemeinsame Pressemitteilung, 23. April, und Handelsblatt, 24. April 2008

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