Argentinien und Saudi-Arabien schaffen Joint Venture

Staatliche F&E-Unternehmen aus Argentinien und Saudi-Arabien haben das Gemeinschaftsunternehmen Invania gegründet, um die Entwicklung der Kerntechnik für das Kernenergieprogramm Saudi-Arabiens zu unterstützen.

13. März 2015
Der argentinische Planungsminister Julio De Vido empfängt eine saudi-arabische Parlamentarier-Delegation, um die nukleare Zusammenarbeit zu vertiefen.
Der argentinische Planungsminister Julio De Vido empfängt eine saudi-arabische Parlamentarier-Delegation, um die nukleare Zusammenarbeit zu vertiefen.
Quelle: Argentinisches Planungsministerium

Die saudische Taqnia und die argentinische Invap SE gründeten das Gemeinschaftsunternehmen Invania unter dem nuklearen Zusammenarbeitsabkommen, das die beiden Länder 2011 unterzeichnet hatten. Die Invania soll Saudi-Arabien bei der Umsetzung des eigenen Kernenergieprogramms unterstützen. Die Gründung des Joint-Venture Invania gab der argentinische Planungsminister Julio de Vido anlässlich des Besuchs einer parlamentarischen Delegation aus Saudi-Arabien bekannt.

Argentinien hat eine lange Tradition in der nuklearen Forschung und Entwicklung. Die Comision Nacional de Energia Atomica (CNEA) wurde bereits 1950 gegründet. Heute erzeugt Argentinien rund ein Zehntel seines Stroms mit den drei Druckschwerwasser-Reaktoreinheiten Atucha-1 und -2 sowie Embalse. Der einheimische modulare Reaktorprototyp Carem-25 ist seit Februar 2014 in Bau. Das Land gewinnt und verarbeitet zudem eigenes Uranerz, reichert Brennstoff an und stellt Schwerwasser her. Es erzeugt ausserdem medizinische Radioisotope einschliesslich Molybdän-99 und Kobalt-60.

Das Königreich Saudi-Arabien will seinerseits in die friedliche Nutzung der Kernenergie einsteigen, um die wachsende Nachfrage nach Strom und Trinkwasser zu befriedigen. Das Land plant den Bau von 16 Kernkraftwerkseinheiten in den nächsten 20 Jahren. Kleinere Reaktortypen wie der Carem-25 könnten bei der Wasserentsalzung eingesetzt werden. Saudi-Arabien schloss nukleare Kooperationsvereinbarungen ebenfalls mit China, Frankreich und Südkorea.

Quelle

M.A. nach argentinischem Planungsministerium, Medienmitteilung, 5. März 2015

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