Axpo: Verzicht auf Uran aus Majak

Aufgrund der Ergebnisse unabhängiger, im Auftrag der Axpo durchgeführter Messkampagnen in Russland, hat der Verwaltungsrat der Axpo Holding AG am 24. Januar 2014 entschieden, auf Uranlieferungen aus Majak zur Herstellung von Brennelementen für das Kernkraftwerk Beznau zu verzichten.

29. Jan. 2014

Die Axpo hatte Mitte November 2011 beschlossen, den Bezug von Uran aus der Aufarbeitungsanlage Majak zu sistieren, bis neue Messungen Klarheit über die Auswirkungen der heutigen Produktion auf die Umwelt schaffen.

Zwischen Frühling 2012 und Frühling 2013 wurden im Auftrag der Axpo drei unabhängige radiologische Messkampagnen im Gebiet um den Uranaufarbeitungskomplex Majak organisiert. Die Messkampagnen führten russische Wissenschafter sowie Mitarbeiter verschiedener Labore durch. Weiter waren laut Axpo Vertreter von Umweltorganisationen bei den Messungen dabei und konnten Proben an ein von ihnen gewähltes Auswertungslabor senden.

Die nun vorliegenden Ergebnisse der Messkampagnen hätten keine eindeutigen Hinweise auf eine Verletzung der gültigen Umweltgrenzwerte durch den heutigen Betrieb ergeben, könnten dies aber auch nicht vollständig ausschliessen, schreibt die Axpo in einer Medienmitteilung. Der Verwaltungsrat sei daher zum Schluss gekommen, dass die 2011 beschlossene Sistierung des Uranbezugs aus Majak berechtigt war und die Bedingungen, die einen Bezug rechtfertigen würden, weiterhin nicht erfüllt seien. Aufgrund dieser Erkenntnisse verzichte die Axpo auf einen Bezug von Uran aus Majak. Dieser Entscheid werde nur dann nochmals überdacht, wenn die Betreiber der Anlage eindeutig nachweisen könnten, dass die von der Axpo gestellten Bedingungen für einen Bezug restlos erfüllt seien.

Zutritt einer Expertengruppe zu Majak verwehrt

Trotz intensiver Bemühungen hätten bis heute weder die Axpo noch andere offizielle Stellen, wie beispielsweise das Bundesamt für Energie (BFE), Zutritt zu Majak erhalten, erklärte das Unternehmen. Die Axpo werde weiterhin versuchen, Zutritt zu erhalten, und die Bestrebungen seitens des BFE, auf diplomatischem Weg Zugang zu bekommen, fachlich unterstützen.

Gösgen: Natururan künftig aus Kanada oder Australien

Auch das Kernkraftwerk Gösgen (KKG) hat seine Brennstoffversorgung überdacht. Das KKG werde die eigenen Brennstoffreserven teilweise abbauen und angereichertes Uran künftig selbstständig am Markt beschaffen. Das KKG habe die Beschaffungsoptionen bezüglich Produktqualität, Versorgungssicherheit, Umweltverträglichkeit, Transparenz der Lieferkette und Wirtschaftlichkeit geprüft. Künftig werde das Natururan aus Kanada oder Australien bezogen. Die Fabrikation mit den Teilschritten Konversion, Anreicherung, Tablettenherstellung, Brennstab-Befüllung und Brennelement-Assemblierung werde in Westeuropa erfolgen. Der mit der französischen Areva SA im Juni 2013 abgeschlossene Vertrag über fünf Nachladungen für die Periode 2017 bis 2021 sei dementsprechend neu ausgehandelt worden.

Quelle

M.A. nach Axpo und KKG, Medienmitteilungen, 27. Januar 2014

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