Divertorkassetten für Iter aus Europa

Am 19. April 2012 hat der Generaldirektor des Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktors (Iter) mit Vertretern der Iter-Organisation eine Beschaffungsvereinbarung für Divertorkassetten unterzeichnet. Europäische Firmen sollen die Bauteile herstellen.

3. Mai 2012
Die Beschaffungsvereinbarung für Divertorkassetten wird unterzeichnet.
Die Beschaffungsvereinbarung für Divertorkassetten wird unterzeichnet.
Quelle: Iter

Gemäss Vereinbarung sollen im europäischen Raum insgesamt 60 Divertorkassetten für den Iter produziert werden. Sechs davon sind als Reserve eingeplant. Die engen Bauteiltoleranzen sowie die Montage der verschiedenen Divertorkomponenten stellen für die Beteiligten eine grosse Herausforderung dar. Bevor die Divertorkassetten voraussichtlich 2015 serienmässig hergestellt werden können, simulieren die Ingenieure mit naturgetreuen Nachbildungen diverse Bauteilmanipulationen wie Montage und Austausch. Im Frühjahr 2009 wurde in Finnland eine eigens dafür gebaute Testanlage eingeweiht. Der Einbau der 54 für Iter benötigten Divertorkassetten, von denen jede 9 t wiegt, soll in rund neun Jahren erfolgen.

Die Hauptfunktion des Divertors besteht darin, die «Fusionsasche» – Helium, unverbranntes Deuterium und Tritium sowie Verunreinigungen – aus dem Plasma zu entfernen. Dabei kommen Bauteile des Divertors mit dem heissen Plasma in Berührung, erodieren trotz Kühlung mit der Zeit und müssen periodisch ausgewechselt werden.

Quelle

M.B. nach Iter Newsline, 27. April 2012

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