Energieforschung des Bundes: Konzept 2008–2011 verabschiedet

Die eidgenössische Energieforschungskommission Core hat das Konzept der Energieforschung des Bundes für die Jahre 2008–2011 verabschiedet. Das Konzept empfiehlt eine Erhöhung der Forschungsmittel um jährlich 6%.

13. Juni 2007

Die Ausrichtung der schweizerischen Energieforschung ist im Konzept der Energieforschung des Bundes festgelegt, das alle vier Jahre von der Core aufdatiert wird. Der Entwurf der Core zum neuen Konzept, das den Rahmen der Energieforschung für die Jahre 2008 bis 2011 festlegt, wurde anlässlich der 8. Schweizerischen Energieforschungskonferenz vom 27./28. März 2007 in Neuchâtel von rund 150 Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Industrie, Wirtschaft, Politik sowie Verwaltung diskutiert und gutgeheissen. Die Ergebnisse der Konferenz sind in das definitive Konzept der Core eingeflossen, schreibt das Bundesamt für Energie (BFE) in seiner Medienmitteilung.

Schwerpunkte des neuen Konzepts sind:

  • Technologien und Systeme mit sehr hohem Wirkungsgrad und sehr geringen Emissionen in den Bereichen Mobilität, Gebäude und Elektrizität
  • Technologien zur Nutzung der Umgebungswärme, Solarwärme und Biomasse
  • Technologien zur maximalen Ausschöpfung der kurz- bis mittelfristigen Potenziale der Wasserkraft und Geothermie
  • Technologien, die mittel- bis langfristig zur Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern beitragen (Kernkraftwerke der vierten Generation, Photovoltaik, Wasserstoff)

Sicherheit der Kernenergie im Fokus der Forschung

Kernenergie bleibt eine Option der Schweizer Energieversorgung, schreibt die Core in ihrem Konzept. Dem Bereich «Kerntechnik und nukleare Sicherheit» sind folgende Ziele zugeordnet: Auf dem Gebiet der Sicherheit heutiger Kernkraftwerke hat die Alterungsfrage der Schweizer Kernanlagen Untersuchungen angestossen, die auf die Entdeckung von ermüdungs- und korrosionsinduzierten Rissen in einem frühen Stadium ihrer Entstehung zielen. Wichtig sind auch Untersuchungen des Verhaltens von Kernmaterialien. Bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle soll die wissenschaftliche Basis gestärkt werden. Dies beinhaltet auch Arbeiten auf dem Gebiet der Transmutation. Auf dem Gebiet zukünftiger Reaktorsysteme geht es um die Bestätigung von Auslegungsmerkmalen passiver Sicherheitssysteme für fortgeschrittene Leichtwasserreaktoren sowie von inhärent sicheren gasgekühlten Reaktoren. Die Schweiz soll sich nach Meinung der Core auch weiterhin in signifikanter Weise in die Fusionsforschung einbringen: Die Erzeugung und Steuerung des Plasmas, die Supraleitung sowie die notwendigen Materialen stehen hier im Zentrum.

Forschungsgelder jährlich erhöhen

Das Konzept der Core enthält die Empfehlung, die jährlichen öffentlichen Forschungsgelder schrittweise bis ins Jahr 2011 von heute CHF 160 Mio. auf CHF 200 Mio. zu erhöhen - jährlich um 6%. Diese Erhöhung soll insbesondere auch dazu dienen, Pilot- und Demonstrationsprojekten zu finanzieren und so eine raschere Umsetzung der erzielten Forschungsergebnisse in die Praxis zu ermöglichen. Die Mittelverteilung entspricht derjenigen des Ende März 2007 vorgelegten Konzeptentwurfs.

Quelle

D.S. nach BFE, Medienmitteilung, 5. Juni 2007

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