Ereignisse in der Ukraine gemäss Informationen der IAEO vom 27. Juni 2022
Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) verfolgt die Situation in der Ukraine und ist im ständigen Kontakt mit dem State Nuclear Regulatory Inspectorate of Ukraine (SNRIU). Auch nachdem ein nukleares Forschungszentrum in der ostukrainischen Stadt Charkiw durch Beschuss zusätzlich beschädigt wurde, sind die Strahlungswerte gemäss IAEO in einem normalen Bereich.
Die folgende Zusammenfassung basiert auf IAEO-Informationen.
Anlagen des Forschungszentrums erneut getroffen
Im nuklearen Forschungszentrum in Charkiw wird in Bereichen wie Kernphysik, Materialwissenschaften, Biologie und Chemie geforscht und werden Radionuklide für medizinische Anwendungen hergestellt. Bereits im März 2022 wurde die Anlage durch mehrfachen Beschuss beschädigt und verlor ihre externe Stromversorgung. Gemäss IAEO ist die Neutronenquelle nicht in Betrieb, befindet sich in einem unterkritischen Zustand und verfügt nur über ein geringes radioaktives Inventar.
Am 25. Juni sei die IAEO von der Ukraine darüber informiert worden, dass es einen erneuten Beschuss gegeben habe. Dabei sei die Infrastruktur der Anlage, einschliesslich des Kühlsystems und des Dieselgeneratorgebäudes, beschädigt worden. Der Dieselgenerator sei jedoch weiterhin verfügbar, falls er benötigt werde, so die IAEO. Messungen der Ukraine in der Versuchshalle der Neutronenquelle hätten gezeigt, dass die Hintergrundstrahlung «innerhalb der Standardgrenzwerte» liegen würden. «Aufgrund der Art der Anlage und dieser Messungen ist die IAEO zum Schluss gekommen, dass es keine signifikanten Auswirkungen auf die Sicherheit gibt», sagte IAEO-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi.
Quelle
B.G. nach IAEO, Medienmitteilung, 27. Juni 2022