Erfolgreicher Feldtest zur Bekämpfung der Bananenkrankheit dank nuklearen Techniken
Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hat gemeinsam mit Forschungspartnern im ostafrikanischen Tansania erfolgreich einen Feldversuch zur Bekämpfung der Fusarium-Welke bei Kochbananen mit Hilfe von nuklearen Techniken abgeschlossen. Dieser «bedeutende Durchbruch» ist für die Zukunft des Bananenanbaus weltweit und für die Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern wichtig.

Die durch den Pilz Fusarium oxysporum verursachte Fusarium-Welke bedroht seit Jahrzehnten den weltweiten Bananenanbau. Besonders gefährlich ist die neue Rasse Tropical Race 4 (TR4). Sie befällt auch die beliebte Cavendish-Dessertbanane die gegen die frühere Rasse 1 des Pilzes resistent war und nach dem weltweiten Ausfall der Sorte Gros Michel gezielt dafür ausgewählt wurde. Die Rasse 1 ist in Ost- und Zentralafrika endemisch, während TR4 erstmals 2014 im Norden Mosambiks nachgewiesen wurde. In Ostafrika sind insbesondere die dort verbreiteten Kochbananen wie die Sorte Mchare betroffen. Da Kochbananen ein Grundnahrungsmittel in vielen Ländern sind, stellt die Krankheit ein erhebliches Risiko für die Ernährungssicherheit dar. Eine Lösung wird daher dringend benötigt, um Ernteverluste und auch wirtschaftliche Schäden zu vermeiden.
Erfolgreicher Feldversuch in Tansania mit Resistenz gegen die Rasse 1
Seit mehreren Jahrzehnten arbeiten die IAEO und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) bei Forschung und Innovation zusammen. Das Joint FAO/IAEA Centre ist führend in der Bekämpfung der Fusarium-Welke. Es entwickelt Instrumente und Technologien für die Mutationszüchtung mithilfe nuklearer Techniken, um die Widerstandsfähigkeit von Bananen gezielt zu verbessern. «Mchare ist einer der Elternteile von Cavendish und die Verbesserung seiner Genetik birgt ein enormes Potenzial für die Verbesserung von Bananen», schrieb die IAEO.
Zusammen mit dem International Institute of Tropical Agriculture hat die IAEO in einem nun abgeschlossenen 18-monatigen Feldversuch 3000 Kochbananensorten des Typs Mchare in einem Rasse-1-Hochrisikogebiet in Tansania getestet. Die zuvor durch Mutationszüchtung genetisch veränderten Pflanzen wurden zusammen mit Kontrollpflanzen angebaut. Dabei blieb ein erheblicher Teil der mutierten Pflanzen vollständig gesund, während herkömmliche Sorten stark befallen wurden. Die IAEO beschreibt die Ergebnisse als «äusserst vielversprechend». «Die Verbesserung der Resistenz von Elternlinien wie Mchare ist ein wichtiger Schritt zur Entwicklung robuster Cavendish-Bananen, die TR4 standhalten können.» Die erfolgreichen Sorten werden nun in mehreren TR4-Hotspotregionen in Mosambik weitergetestet auf Resistenz gegenüber der Rasse 1 und vor allem gegenüber TR4. Diese Schritte sollen die Beständigkeit und Wirksamkeit der resistenten Linien unter verschiedenen Umweltbedingungen sicherstellen.
Zur Mutationszüchtung
Mutation ist ein natürlicher Prozess und treibende Kraft der Evolution. In der Mutationszüchtung (älteres YouTube-Video) wird dieser Vorgang mithilfe ionisierender Strahlung wie Gamma- oder Röntgenstrahlen beschleunigt. So entstehen genetische Veränderungen, aus denen durch gezielte Auswahl neue Pflanzensorten mit nützlichen Eigenschaften hervorgehen – ganz ohne klassische Gentechnik. Die Methode ermöglicht es, widerstandsfähige Sorten schneller zu entwickeln, etwa mit höherem Ertrag, kürzerer Anbauzeit und besserer Toleranz gegenüber Krankheiten, Schädlingen und Klimaextremen.
Quelle
B.G. nach IAEO, IAEO-Bulletin Vol. 65-2, September 2024 resp. News, 1. April 2025, sowie Plant Breeding and Genetics Newsletter, No. 49, Juni 2022