Europäische Kommission startet Industrieallianz für kleine, modulare Reaktoren

Die Europäische Kommission hat die Europäische Industrieallianz für Small Modular Reactors (SMRs) ins Leben gerufen. Diese Initiative zielt darauf ab, die Entwicklung und den Einsatz von SMRs in Europa bis Anfang der 2030er-Jahre zu fördern, um Energieautonomie zu erhöhen, CO2-Emissionen zu senken und neue Arbeitsplätze zu schaffen.

7. Feb. 2024
Industrie-Allianz SMR
Die EU-Kommissarin Kadri Simson verkündete mit Maroš Šefčovič, Vizepräsident der EU-Kommission (rechts), und Wopke Hoekstra, EU-Kommissar für Klimaschutz Action (links), die Europäische Industrieallianz für kleine, modulare Reaktoren (SMRs).
Quelle: Kadri Simson auf X

In einem bedeutenden Schritt zur Förderung nachhaltiger Energiequellen in Europa hat die Europäische Kommission die Gründung der Europäischen Industrieallianz für SMRs bekannt gegeben. Diese Ankündigung erfolgte zusammen mit der Veröffentlichung der «Mitteilung über ein empfohlenes Emissionsreduktionsziel für 2040». Der europäische Industrieverband Nucleareurope spielte eine entscheidende Rolle bei der Gründung dieser Allianz, insbesondere durch die Leitung des vorbereitenden Lenkungsausschusses für europäische SMRs und durch intensive Kontaktaufnahme mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments. Auch das Nuklearforum hat massgeblich in diesem Lenkungsausschuss mitgearbeitet.

Yves Desbazeille, der Generaldirektor von Nucleareurope, betonte die vielfältigen Vorteile, die der Einsatz von SMRs für Europa mit sich bringen wird, darunter eine grössere Energieunabhängigkeit, niedrigere CO2-Emissionen, sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum. Er wies darauf hin, dass die europäische Nuklearindustrie seit Jahrzehnten an der Spitze von Innovation und industrieller Exzellenz steht und dass diese Industrieallianz dazu beitragen wird, die weltweit führende Position der Industrie zu sichern. Desbazeille erwähnte jedoch auch, dass es mehrere Herausforderungen zu bewältigen gilt, um eine reibungslose Einführung von SMRs zu gewährleisten.

Das Ziel der Allianz ist es, die Entwicklung von SMRs in Europa bis zu den frühen 2030er-Jahren zu erleichtern und konkrete SMR-Projekte zu unterstützen, um deren Einsatz zu beschleunigen. Die Kommission plant, einen strategischen Aktionsplan auszuarbeiten, um unter anderem technisch ausgereifte und kommerziell tragfähige SMR-Technologien zu identifizieren, die von der Allianz unterstützt werden könnten, sowie potenzielle Lücken und Lösungen in der europäischen Lieferkette für SMRs zu ermitteln.

Die Einführung der Allianz ist Teil der Bemühungen der Europäischen Kommission, die industrielle Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und eine starke EU-Lieferkette sowie qualifizierte Arbeitskräfte sicherzustellen. Die Kommission geht davon aus, dass der Energiesektor kurz nach 2040 vollständig dekarbonisiert sein wird, dank aller emissionsarmen Energielösungen, einschliesslich der Kernenergie. In den nächsten Schritten wird ein Aufruf zur Mitgliedschaft in der Allianz erfolgen, wobei weitere Informationen auf der Website der Europäischen Kommission zu Industrieallianzen veröffentlicht werden. Alle öffentlichen und privaten Rechtsträger, die bestimmte Mitgliedschaftskriterien erfüllen, können eine Mitgliedschaft beantragen. Zudem ist im März 2024 eine Informationsveranstaltung in Brüssel geplant, um Umfang, Ziele und Aktivitäten der Allianz vorzustellen.

Quelle

A.D. nach Nucleareurope, Medienmitteilung, 6. Februar 2024

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