Europäische Wirtschaftsverbände fordern massiven Kraftwerksausbau

In der EU-27 müssen bis 2020 Kraftwerkskapazitäten von 475’000 MW zugebaut werden um die Klimaziele zu erreichen. Diese Berechnung stellte die VGB Power Tech e.V. – ein Fachverband der europäischen Unternehmen der Strom- und Wärmeerzeugung – an seinem Kongress Ende September 2009 in Nyon vor.

13. Okt. 2009

Gegenüber den Annahmen des Verbandes aus dem vergangenen Jahr ist damit der Neubaubedarf um 75’000 MW gestiegen. Wesentlicher Grund hierfür: Erstmals ist der altersbedingte Ersatzbedarf bei den regenerativen Energien betrachtet worden, der vor allem bei Windanlagen bis 2020 bei etwa 40’000 MW liegt. Dieser Effekt tritt ein, obwohl die Zuwachsraten beim Stromverbrauch bis 2020 deutlich niedriger eingeschätzt werden als noch im vergangenen Jahr. Unmittelbar vor der Wirtschaftskrise war für 2020 ein Strombedarf von 4000 TWh prognostiziert worden gegenüber 3350 TWh heute. Das aktuelle Szenario für die europäische Stromerzeugung geht von einem Zuwachs auf 3700 TWh aus.

Alle Stromerzeugungsarten sind notwendig

Gegenwart und Zukunft zeigen, dass es keinen Gegensatz von Erneuerbaren, Kernenergie und fossil befeuerten Kraftwerken gibt, führte der Vorsitzende der VGB Power Tech, Gerd Jäger, am Kongress aus. «Im Gegenteil: Alle Erzeugungsarten ergänzen sich sinnvoll und nur gemeinsam sind die ambitionierten Vorgaben machbar», so der VGB-Vorsitzende. Um die Klimaziele der EU-27 von minus 21% bis 2020 zu erreichen, sei der Ausbau aller Energieträger notwendig. So sieht der VGB bei den erneuerbaren Energien eine zusätzliche Kapazität von 295’000 MW als erforderlich an. Auch der in mehreren europäischen Ländern angelaufene Neubau von Kernkraftwerken mit insgesamt zehn Blöcken müsse umgesetzt werden, ohne dass in Europa Kernkraftwerke vorzeitig stillgelegt werden, betonte Jäger. Im fossilen Kraftwerkssektor schliesslich sind hochmoderne Kraftwerke mit bestmöglicher Effizienz und einer Leistung von rund 170’000 MW notwendig. Dies entspricht etwa 200 grossen Steinkohle-, Braunkohle- oder Gaskraftwerken.

Quelle

D.S. nach VGB Power Tech, Medienmitteilung, 23. September 2009

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