Geschäftsbericht 1999 des Kernkraftwerks Gösgen
Das Kernkraftwerk Gösgen (KKG) erzielte 1999, im 20. Betriebsjahr, gute Ergebnisse ohne besondere sicherheitstechnische Vorkommnisse.
Die betriebliche Sicherheit wurde von einem internationalen Expertenteam (OSART) sehr positiv bewertet. Die Stromerzeugung lag mit 7,53 TWh wegen Problemen mit dem Generator etwas tiefer als 1998 (7,84 TWh). Die Jahreskosten reduzierten sich von 398 Millionen Franken im Jahr 1998 auf 378 Millionen Franken im letzten Jahr. Der langfristige Kraftwerksbetrieb bringt im KKG durch natürliche Abgänge vermehrt Personalwechsel mit sich. Durch eine umsichtige Personal- und Ausbildungsplanung soll sichergestellt werden, dass der Know-how-Transfer gewährleistet ist.
Seit der Aufnahme des kommerziellen Betriebs im November 1979 konnte das KKG die Jahresproduktion um rund 2 TWh auf mittlerweile nahezu 8 TWh steigern, was dem Stromkonsum von über einer Million Menschen entspricht. Bis zum 31. Dezember 1999 betrug die gesamte Nettoproduktion 144 TWh. Die Stromgestehungskosten sanken von 6,30 Rappen pro kWh im Jahr 1980 auf 5,02 Rappen pro kWh im Jahr 1999 und wiesen zuletzt folgende Struktur auf: Betrieb 34,2%, Kernbrennstoff 12,4%, nukleare Entsorgung 20,7%, Stilllegung 1,6% Anlageerneuerung 6,6%, Abschreibungen 19,7% und Kapitalzinsen 4,8%.
Im Frühjahr 1999 erfolgte die zweite Lieferung von Mox-Brennelementen, welche Plutonium aus der Wiederaufarbeitung von abgebranntem Kernbrennstoff aus dem KKG sowie aus dem Kernkraftwerk Mühleberg enthalten. Mit dem Brennelementwechsel im Sommer 1999 stieg die Anzahl der eingesetzten Mox-Elemente von 28 auf 48. Im neuen Betriebszyklus erreichen acht Mox-Brennelemente bereits ihre dritte Standzeit. Die Rezyklierung von Uran aus der Wiederaufarbeitung wird im Jahre 2000 einsetzen. Die Fertigung von insgesamt 148 Brennelementen aus wiederaufgearbeitetem Uran (WAU) erfolgt zurzeit bei einem Vertragspartner von Siemens, der Firma Mashinostroitelny Zavod (MSZ) in Elektrostal, Russland. Das wiederaufgearbeitete Uran wird mit hoch angereichertem frischem Uran aus russischen Beständen gemischt. Eine erste Serie von 32 WAU-Brennelementen wurde im Frühjahr 2000 angeliefert. Vorläuferbrennstäbe von MSZ sind seit Jahren im KKG im Testeinsatz und zeigen ein gutes Betriebsverhalten.
Quelle
H.K.