Grossbritannien: Regierungsfonds soll Versorgung mit Kernbrennstoff beschleunigen

Das britische Department for Business, Energy and Industrial Strategy (BEIS) hat die Eröffnung eines neuen Kernbrennstofffonds bekanntgegeben. Mit Fördermitteln in der Höhe von GBP 75 Mio. (CHF 87 Mio.) will es die einheimische Produktion von Brennstoff für Kernreaktoren ankurbeln und dadurch die Energieversorgungssicherheit stärken.

29. Juli 2022
Kwasi Kwarteng
Der britische Wirtschafts- und Energieminister Kwasi Kwarteng (mitte rechts) bei einem Augenschein auf der Baustelle des Kernkraftwerks Hinkley Point C. Er will durch Investitionen in den britischen Kernbrennstoffsektor die Energieversorgungssicherheit stärken.
Quelle: EDF

Am 19. Juli 2022 hat die britische Regierung die Einrichtung eines mit GBP 75 Mio. (CHF 87 Mio.) dotierten Kernbrennstofffonds (Nuclear Fuel Fund) bekanntgegeben. Gemäss BEIS sollen daraus Zuschüsse an Projekte vergeben werden, um den «britischen Kernbrennstoffsektor auszubauen, damit der Bedarf an ausländischen Importen verringert und das in Kernkraftwerken zur Stromerzeugung verwendete Material hergestellt werden kann – mit Mitteln für die Planung und Entwicklung neuer Anlagen».

«Der Fonds wird im Laufe des Jahres für die Einreichung von Anträgen geöffnet und wird hochwertige Arbeitsplätze und Kompetenzen in diesem Sektor fördern und schaffen und den Unternehmen das Vertrauen geben, in Grossbritannien zu investieren», schrieb das BEIS. Die Unterstützung der Regierung werde den privaten Sektor zu Ko-Investitionen in die Projekte ermutigen.

«Wir haben grosse Pläne, die britische Kernenergie zu stärken, daher ist es absolut sinnvoll, eine starke, widerstandsfähige, einheimische Brennstoffversorgungskette zu schaffen», verkündete der britische Wirtschafts- und Energieminister Kwasi Kwarteng: «Diese Finanzierung wird Projekte im Vereinigten Königreich ankurbeln und private Investitionen in Anlagen generieren, die die Kernreaktoren von heute und morgen versorgen, unsere Energiesicherheit stärken und gleichzeitig Arbeitsplätze schaffen.»

Kernreaktoren werden zur Energieversorgungssicherheit beitragen
In der im April 2022 vorgestellten Strategie zur Stärkung der Energieversorgungssicherheit hat sich die britische Regierung zum Ziel gesetzt, bis zu acht neue Kernreaktoren bis 2030 zu genehmigen. Auch kleine, modulare Reaktoren (SMR) sollen eine Rolle spielen. «Dadurch wird die Bedeutung des Kernbrennstoffsektors noch zunehmen. Eine sichere, widerstandsfähige Brennstoffversorgung für einheimische Reaktoren wird darauf aufbauen und sicherstellen, dass diese [alle Arten von Kernreaktoren] für die Stromversorgung der Wirtschaft herangezogen werden können», so das BEIS. Die genaue Ausgestaltung des Fonds erfolgt unter Mitwirkung des Kernbrennstoffsektors.

Quelle

B.G. nach BEIS, Medienmitteilung, 19. Juli 2022

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