IAEO: Langzeitbetrieb von Forsmark-1 und -2 untersucht

Ein Expertenteam der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) hat in Schweden eine zehntägige Mission zur Untersuchung der Sicherheit der Einheiten Forsmark-1 und -2 bezüglich Langzeitbetrieb erfolgreich abgeschlossen. Auch die Schweiz war bei den Expertinnen und Experten vertreten.

27. Nov. 2023
Kernkraftwerk Forsmark Block-1 und -2
Eine IAEO-Expertenmission hob die guten Leistungen der Betreiberin Vattenfall bezüglich Aktivitäten zur Gewährleistung der Betriebssicherheit von Forsmark-1 und -2 im Langzeitbetrieb hervor.
Quelle: Vattenfall

Die Safety Aspects of Long Term Operation-Mission (Salto-Mission) wurde auf Ersuchen der Swedish Radiation Safety Authority (SSM) bei den Blöcken 1 und 2 des an der Ostküste gelegenen Kernkraftwerks Forsmark durchgeführt. Voran gingen IAEO-Missionen zur Langzeitsicherheit in den Jahren 2016, 2019 und 2021. Die 1980 bzw. 1981 in Betrieb genommen Blöcke waren ursprünglich für eine Betriebsdauer von 40 Jahren ausgelegt. Da die Betreiberin Vattenfall AB eine Betriebsverlängerung auf 60 Jahre beschlossen hat, sind sie 2020 bzw. 2021 in die Phase des Langzeitbetriebs eingetreten. In Schweden gibt es keine befristeten Betriebsbewilligungen, es muss aber alle zehn Jahre eine Sicherheitsüberprüfung durchgeführt werden.

«Während der jüngsten zehntägigen Mission vom 7. bis 16. November überprüfte das Team die Vorbereitungen, die Organisation und die Programme der Anlage für einen sicheren Langzeitbetrieb der beiden Blöcke,» gab die IAEO bekannt. Auch die Schweiz sei unter den Expertinnen und Experten vertreten gewesen. «Das Team stellte fest, dass der Betreiber die Massnahmen für einen sicheren Langzeitbetrieb rechtzeitig umsetzt und dass das Personal der Anlage professionell, offen und aufgeschlossen für Verbesserungsvorschläge ist», lautete ein erstes Fazit. Für die Anlage gebe es ein umfassendes Obsoleszenz-Management-Programm (nicht-physische bzw. technologische Veralterung). Zudem habe die Betreiberin «ein detailliertes Verfahren zur Identifizierung von Komponenten entwickelt und umgesetzt, die nicht direkt sicherheitsrelevant sind, aber die beabsichtigte Funktionen von Sicherheitskomponenten beeinflussen können.»

Das Expertenteam gab Empfehlungen zu einer weiteren Verbesserung der Wirksamkeit des Alterungsmanagements ab. Unter anderem liessen sich Verbesserungen bei den Alterungsmanagementaktivitäten bezüglich Bauwerke, Systeme und Komponenten sowie mit einer Bündelung von Komponenten zu sogenannten Warengruppen erzielen. Insgesamt wurden von den Expertinnen und Experten die bewährten Praktiken und guten Leistungen hervorgehoben und gelobt, dass es auch Aktivitäten gebe, die sich dem steigenden Bedarf an Fachkräften – beispielsweise im Bereich Alterungsmanagement – widmen.

Das IAEO-Team übergab der Kraftwerksleitung am Ende der Mission einen vorläufigen Missionsbericht. Der Schlussbericht soll in drei Monaten der Kraftwerksleitung, der SSM und der schwedischen Regierung ausgehändigt werden.

Quelle

B.G. nach IAEO, Medienmitteilung, 20. November 2023

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