Indien baut Urangewinnung aus

Indien beschleunigt die Urangewinnung im eigenen Land, um einem «vorübergehenden Auseinanderklaffen von Angebot und Nachfrage» zu begegnen. Zu den angekündigten Massnahmen gehört die Eröffnung neuer Uranminen und Erzaufbereitungsanlagen.

3. Sep. 2007

Nach Angaben der staatlichen Nuclear Power Corporation of India Ltd. (NPCIL) entstand der Engpass in der Uranversorgung als Folge der im vergangenen Jahrzehnt auf durchschnittlich 90% gestiegenen Arbeitsverfügbarkeit der indischen Kernkraftwerke sowie der zügigen Inbetriebnahme drei neuer Blöcke in den letzten beiden Jahren. Inzwischen habe jedoch das Department of Atomic Energy (DAE) verschiedene Massnahmen zur Lösung des Problems eingeleitet, schreibt die NPCIL. So werden demnächst neue Uranminen in Banduhurang und Turamidh (rund 250 km westlich von Kalkutta) und eine neue Erzaufbereitungsanlage in Turamidh die Uranproduktion erhöhen. Die Eröffnung weiterer Minen in anderen Landesteilen werde gegenwärtig an die Hand genommen.

In Indien sind zurzeit 17 Kernkraftwerke mit insgesamt rund 3700 MW elektrischer Leistung am Netz. Fünf Reaktorblöcke mit rund 2500 MW sowie ein Schneller Brüter mit 470 MW befinden sich Bau. Das Land verfüge gegenwärtig über nachgewiesene Uranreserven für den Betrieb von 10'000 MW, schreibt die NPCIL. Zudem entwickle das DAE ehrgeizige Pläne für die Exploration weiterer Uranlagerstätten.

Verhandlungen mit den USA und Australien

Kürzlich haben sich Indien und die USA nach langwierigen Verhandlungen auf ein Nuklearabkommen geeinigt, das unter anderem die Lieferung schwach angereicherten Urans ermöglicht, falls Indien - das dem Atomsperrvertrag nicht angehört - bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Dieses Abkommen muss allerdings noch vom amerikanischen Kongress genehmigt werden. Auch Australien hat angekündigt, neu Uranexporte nach Indien zuzulassen, falls das Land die geforderten Voraussetzungen erfüllt.

Quelle

M.S. nach NPCIL, Medienmitteilung, 20. August 2007

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