Kanada: IEA für Einsatz von SMR bis Ende des Jahrzehnts

In ihrem Länderbericht «Canada 2022 - Energy Policy Review» empfiehlt die IEA dem Land langfristig zu bewerten, inwieweit die bestehenden Candu-Kernreaktoren und neue Nuklearanlagen – insbesondere SMR – dazu beitragen können, die Netto-Null-Klimaziele für 2050 zu erreichen. Gleichzeitig solle Kanada sicherstellen, dass politische Reformen vorgenommen werden, um die Lizenzierung und den Bau der ersten SMR-Demonstrationsprojekte Ende der 2020er-Jahre zu ermöglichen.

Kanada müsse auf der Dynamik seiner 2020 veröffentlichten SMR-Roadmap aufbauen und Unterstützung für SMR-Projekte anbieten, die auf Provinzebene diskutiert werden. Die Provinzen Alberta, New Brunswick, Ontario und Saskatchewan haben dazu eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Die IEA empfiehlt dem Land, «die internationale Zusammenarbeit zu fördern, insbesondere im Hinblick auf die internationale Lizenzierung innovativer SMR-Technologien und die internationalen Interessenten am kanadischen Kernkraftwerkstyp Candu».

Der Präsident des kanadischen Nuklearverbandes (Canadian Nuclear Association, CNA), John Gorman, sagte in einer Stellungnahme zum IEA-Bericht: «Die kanadische Nuklearindustrie ist auf dem besten Weg, das Versprechen der SMR einzulösen, die CO₂-Emissionen zu reduzieren, den Bedarf an Industriewärme zu decken und abgelegene Gemeinden mit Strom zu versorgen. Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, ist jedoch die Zusammenarbeit der Bundesregierung erforderlich, um sicherzustellen, dass politische Reformen durchgeführt werden, damit SMR-Demonstrationsprojekte rechtzeitig Ende der 2020er-Jahre umgesetzt werden können.»

Laut IEA gehört die Stromversorgung in Kanada zu den saubersten der Welt, zum grossen Teil dank der wichtigen Rolle der Kernenergie. Kanada verfügt über 19 kommerziell betriebene Kenkraftwerkseinheiten mit einer installierten Leistung von etwa 14'000 MW. Die Kernkraft trägt etwa 15% zur Stromversorgung Kanadas bei.