Kein erhöhtes Kinderleukämie-Risiko in der Nähe von Kernkraftwerken

Forscher und Forscherinnen der Childhood Cancer Research Group an der Universität Oxford führten die Studie an Daten von 9821 Kindern unter fünf Jahren durch, bei denen in Grossbritannien zwischen 1962 und 2007 Leukämie oder ähnliche Krebserkrankungen diagnostiziert worden waren.

Keine Korrelation

Die Kinderkrebs-Falldaten stammten aus dem National Registry of Childhood Tumours, das fast alle seit 1962 mit Krebs diagnostizierten Kinder erfasst und mit dem Geburtsregister der in Grossbritannien geborenen Kinder verknüpft ist. In der Fall-Kontroll-Studie prüften die Wissenschafter, wo die Kinder geboren wurden und wo sie lebten, als bei ihnen Leukämie oder ein Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert wurde. Sie untersuchten dieselben Parameter bei gesunden Kindern im gleichen Alter. Zudem verglichen sie die Information mit Daten von über 16’000 Kindern mit anderen Krebserkrankungen. Die Autoren kamen zum Schluss, dass in der Nähe eines Kernkraftwerks «kein augenscheinliches zusätzliches Risiko» bestehe.

Comare bestätigt

Hazel Nunn, Leiterin der Gesundheitsinformationen bei der Hilfsorganisation Cancer Research UK, erklärte, es sei «ermutigend», dass die Studie die Ergebnisse des Comare (Committee on Medical Aspects of Radiation in the Environment) – eines unabhängigen beratenden Ausschusses der britischen Regierung – bestätigten. Der 14. Comare-Bericht vom Mai 2011 kam zum Schluss, dass kein statistisch signifikanter Hinweis auf Leukämierisiken in der Nähe von Kernkraftwerken für Kinder unter fünf Jahren bestehe.

Nunn gab jedoch zu bedenken, dass die Ergebnisse potenzielle Risiken nicht ausschliessen können. Deshalb sei es wichtig, die Strahlenbelastung in der Nähe von Kernkraftwerken und die Krebsrate der in der Nähe wohnenden Bevölkerung weiterhin zu überwachen.