Kernkraftwerk Mühleberg: Abtransport der Brennelemente läuft plangemäss

Im Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) läuft die erste von drei Phasen der Stilllegung. Der Abtransport der Brennelemente ins Zwischenlager (Zwilag) in Würenlingen startete wie geplant im Frühjahr 2022 und dauert etwa zwei Jahre. Da die Arbeiten auf Kurs sind, wurde Ende Juni 2022 das Gesuch für die zweite Stilllegungsphase frühzeitig beim Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) eingereicht.

14. Juli 2022
Verlad der ausgedienten Brennelemente unter Wasser
Die ausgedienten Brennelemente werden im Kernkraftwerk Mühleberg unter Wasser in den Spezialbehälter verladen, mit dem sie ins Zwischenlager (Zwilag) in Würenlingen transportiert werden.
Quelle: Keystone (BKW-Handout)

Am 13. Juli 2022 kommunizierte die für die Stilllegung des KKM zuständige BKW, dass sie die ersten zwei von insgesamt acht Abtransport-Kampagnen erfolgreich abgeschlossen habe. Damit seien 102 der 418 ausgedienten Brennelemente aus dem KKM nach Würenlingen ins Zwischenlager gebracht und dort in zwei Castor-Behälter umgeladen worden, so die BKW.

«Die Transporte mit ausgedienten Brennelementen starteten Anfang April 2022 und dauern etwa zwei Jahre, sodass sich bis im Frühjahr 2024 keine Brennelemente mehr im KKM befinden», informierte die BKW. Die Kernbrennstofffreiheit sei Voraussetzung für die zweite Stilllegungsphase, die 2024 starte. «Das entsprechende Gesuch hat das KKM Ende Juni 2022 beim Ensi eingereicht. Die Stilllegungsphase 2 endet mit der Freimessung des gesamten Areals. Das heisst, dass sämtliche Radioaktivität aus der Anlage und vom Areal entfernt ist», erklärte die BKW.

Gemäss BKW sind die Stilllegungsarbeiten auf Kurs. Um Platz für Einrichtungen zur Behandlung von demontiertem Material zu schaffen, seien im Maschinenhaus grosse Anlageteile wie etwa die Turbinen und Generatoren entfernt worden. «Im Reaktorgebäude wurden mehrere hundert Tonnen Material oberhalb des Reaktors entfernt. Ausserdem laufen die Demontagetätigkeiten der obsolet gewordenen Systeme an vielen Stellen im Reaktorgebäude und im Maschinenhaus», schrieb die BKW. In den letzten zweieinhalb Jahren seien somit bereits 4’800 Tonnen Material demontiert worden.

Die BKW gibt einen weiteren Ausblick: «Ab 2024 werden sämtliche noch verbliebenen Anlageteile und Gebäudestrukturen, die mit Radioaktivität in Kontakt gekommen sind, demontiert, behandelt und gereinigt. So können die Behörden schliesslich zum Ende der Stilllegung feststellen, dass das KKM keine radiologische Gefahrenquelle mehr darstellt.» Im Anschluss beginne 2031 der konventionelle Rückbau, wie für jede andere Industrieanlage, die zurückgebaut werden müsse, so die BKW.

Hinweis: Am Samstag, 22. Oktober 2022, findet eine öffentliche Führung im KKM statt.

Quelle

B.G. nach BKW, Medienmitteilung, 13. Juli 2022

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