Nagra baut digitales Tiefenlagermodell

Beim Jahrhundertprojekt Tiefenlager arbeiten viele Fachleute zusammen. Um ihnen die Zusammenarbeit optimal zu ermöglichen, baut die Nagra eine gemeinsame digitale Plattform.

10. Dez. 2025
3D-Modell des Tiefenlagers
Vom geplanten Tiefenlager soll ein komplettes, sehr detailliertes digitales 3D-Modell erstellt werden.
Quelle: Nagra

Beim gelplanten Tiefenlager für radioaktive Abfälle am Standort Nördlich Lägern handelt es sich um ein Jahrhundertprojekt, an dem viele Fachleute zusammenarbeiten. Damit sie dies optimal tun können, baut die Nagra mit dem digitalen Tiefenlagermodell eine Plattform, die den Fachleuten eine optimale Kooperation ermöglicht.

Die Arbeitsmethode dazu nennt sich Bauwerkinformationsmodellierung oder Building Information Modeling (BIM). «In einem BIM-​Bauprojekt arbeiteten die Fachplaner ihre Pläne digital in 3D aus. Ein Koordinator füge diese dreidimensionalen Modelle fortlaufend zu einem Gesamtmodell zusammen. Dieses stehe auf einer virtuellen Arbeitsplattform – dem Common Data Environment – allen Beteiligten zur Verfügung», erklärt Senior Projektleiter Jürg Neidhardt. Jedem Bauteil des Tiefenlagers könnten im BIM beliebig viele Informationen zugewiesen werden. Die Daten zu einer Tür beispielsweise umfassten nicht nur Hinweise über Höhe und Breite, sondern auch über das Material, den Lieferanten bis hin zur Feuerwiderstandsklasse.

Komme es zu Konflikten zwischen einzelnen Elementen des Baus, könne jede planende Person darauf hinweisen. «Sie markiert direkt im digitalen Modell die entsprechende Stelle und teilt dies über die Plattform den anderen Planenden mit, die auch vom Konflikt betroffen sind. Um ihn zu lösen, werden verschiedene Lösungswege besprochen», so Neidhardt weiter. Zusätzlich könne mit der BIM-​Methode auch die detaillierte Planung des gesamten Bauablaufs entwickelt und visualisiert werden. «So können wir genau darstellen, welcher Teil des Tiefenlagers zu welchem Zeitpunkt gebaut wird. Das hilft enorm, Engpässe während der verschiedenen Bauphasen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden», erklärt der Nagra-Mitarbeiter.

Das Endprodukt wird eine Art Werkzeugkasten sein, mit dem die künftigen Planungspartner der Nagra arbeiten können. «Für das Zeitalter der digitalen Bauplanung ist die Nagra somit bestens vorbereitet», so Neidhardt.

Beim Bau des Tiefenlagers ist die Nagra in erster Linie die Bauherrin. Gleichzeitig hat sie über Jahrzehnte ein wissenschaftlich-​technisches Know-​how zur Entsorgung radioaktiver Abfälle aufgebaut. Die Nagra wird deshalb eine doppelte Rolle einnehmen: die der Bauherrin und die der Fachplanerin für nukleare Sicherheit. 

Quelle

N.E. nach Nagra, Medienmitteilung, 2. Dezember 2025

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft