Neue Kernkraftwerke: Frankreich und Italien schliessen Abkommen

Anlässlich des französisch-italienischen Gipfeltreffens haben die beiden Firmenchefs der Enel, Fulvio Conti, und der EDF, Pierre Gadonneix, im Beisein des französischen Präsidenten, Nicolas Sarkozy, und des italienischen Regierungschefs, Silvio Berlusconi, zwei Absichtserklärungen unterschrieben. Das erste Abkommen sieht die Gründung einer Planungsgesellschaft vor, die zu gleichen Teilen der Enel und der EDF gehören soll. Die Aufgabe dieses Unternehmens wird die Durchführung von Machbarkeitsstudien zum Bau europäischer Druckwasserreaktoren (EPR) in Italien sein. Damit wird der EDF eine Beteiligung am geplanten Nuklearprogramm der Enel ermöglicht. Wenn die gesetzlichen und technischen Bedingungen den Wiedereinstieg in die Nutzung der Kernenergie erlauben, sollen gemäss den Energieunternehmen in Italien mindestens vier EPR gebaut werden. Die Enel soll beim Betrieb der Einheiten eine Mehrheitsbeteiligung übernehmen, wobei sich andere italienische Elektrizitätsunternehmen ebenfalls beteiligen können. Ziel ist, dass die erste Einheit bis 2020 den kommerziellen Betrieb aufnehmen kann.

Mit dem zweiten Abkommen einigten sich die beiden Konzerne darauf, dass sich die Enel zu 12,5% am zweiten EPR-Projekt, Penly-3, in Frankreich beteiligen wird. Den gleichen Anteil hält der italienische Stromversorger bereits an der Reaktoreinheit Flamanville-3, dem ersten EPR in Frankreich, der seit Ende 2007 im Bau steht. Die Enel hatte mit der EDF dazu im November 2007 ein Abkommen unterzeichnet.