In Nordkorea bald Leichtwasserreaktoreinheit in Betrieb?

Laut 38th North – einem Projekt des U.S.-Korea Institute an der Paul H. Nitze School of Advanced International Studies (SAIS) der Johns Hopkins University – bestätigen neue Satellitenaufnahmen, dass Nordkorea an seiner 2007 stillgelegten Kernreaktoreinheit Yongbyon Ausbau- und Wiederinbetriebnahme-Arbeiten vornimmt.

8. Mai 2013

Am 2. April 21013 hatte die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA angekündigt, Nordkorea wolle in einem ersten Schritt die Verwendung seiner bestehenden Nuklearanlagen in Yongbyon «anpassen und verändern». Dies sei einerseits Teil einer Politik der «qualitativen und quantitativen Stärkung der atomaren Streitkraft» und andererseits solle damit die «akute» Stromlücke geschlossen werden. In Yongbyon befinden sich unter anderem eine Urananreicherungsanlage und eine grafitmoderierte experimentelle Reaktoreinheit mit einer Leistung von 5 MW. Diese wurde im Oktober 2007 im Rahmen der Sechs-Parteien-Gespräche im Austausch gegen wirtschaftliche und humanitäre Hilfe sowie Erdöllieferungen abgeschaltet und der Kühlturm rückgebaut. 2009 brach Nordkorea die Gespräche indes ab.

38th North geht davon aus, dass Nordkorea den Wiederaufbau der experimentellen Reaktoreinheit nahezu beendet habe. Dies zeigten die neuesten offiziell erhältlichen Satellitenaufnahmen. Es scheint, dass die Arbeiten ausserhalb und innerhalb des Reaktorgebäudes fast beendet sind. Ob Nordkorea mit der Inbetriebsetzung in den nächsten Monaten beginnen könne, hänge von der Brennstoffverfügbarkeit ab, so 38th North. Es sei unklar, ob die Produktion der 2010 eröffneten Urananreichungsanlage ausgereicht habe. Sollte genügend Brennstoff verfügbar sein, so könnte die Inbetriebnahme in sechs bis neun Monaten erfolgen, das heisst in der ersten Hälfte 2014.

Quelle

M.A. nach KCNA, Mitteilung, 2. April, und 38 North, Mitteilung, 1. Mai 2013

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