Nukem Technologies hat Testanlage zum Zementieren radioaktiver Abfälle erstellt

Das deutsche Unternehmen Nukem Technologies hat eine automatisierte Testanlage zur Behandlung von schwach- und mittelaktiven Abfällen aus dem Betrieb und Rückbau von Kernanlagen aufgebaut. Durch Zementieren in Stahlfässer können die Abfälle in eine langfristig zur Lagerung geeignete Form gebracht werden.

1. Feb. 2024
Zementierungsanlage von Nukem
Testanlage von Nukem Technologies zum Zementieren radioaktiver Abfälle in Stahlfässern. Im linken Teil des Bildes ist die «heisse Zelle» zu sehen, in der die Zementierung im Fass durchgeführt wird.
Quelle: Screenshot aus YouTube-Video von Nukem Technologies

Das Einzementieren schwach- und mittelaktiver Abfälle ist eine seit Jahrzehnten praktizierte kostengünstige und sichere Methode der Abfallbehandlung (Konditionierung). Bei der In-Fass-Zementierung werden dem im Stahlfass enthaltenen Zementpulver zum Beispiel flüssige radioaktive Abfälle eingerührt. Nach dem Abbinden erhält man eine chemisch und physisch stabilere Form, die sich für eine langfristige Lagerung eignet: Die radioaktiven Stoffe sind in der Zementmatrix eingeschlossen und immobilisiert; das Stahlfass aussen herum bleibt sauber und ist nicht kontaminiert. So können Mensch und Umwelt geschützt werden. Die Mischvorgänge werden in der Anlage des deutschen Unternehmens Nukem in einer «heissen Zelle» durchgeführt, die laut Unternehmen mit einem Dichtungssystem gegen Leckagen ausgestattet ist.

In der von Nukem entwickelten Zementationsanlage könne ein breites Spektrum radioaktiver Abfälle behandelt werden, darunter stark salzhaltige Verdampferkonzentrate, radioaktive Asche aus Verbrennungsanlagen, Ionenaustauscherharze, Absorber- und Filtermaterialien, radioaktive Schlämme sowie Abfälle, die natürlich vorkommende radioaktive Stoffe enthalten (NORM-Abfälle) und Sonderabfälle aus Öl- und Gasförderanlagen, Raffinerien und der chemischen oder medizinischen Industrie.

Die Nukem-Anlage verfüge über fortschrittliche Technologien wie einen In-Fass-Mixer, Fasshantierungssysteme und ein System zur Radioaktivitätsüberwachung. Der aus einer zentralen Leitstelle ferngesteuerte Prozess verlaufe automatisiert, wodurch die Notwendigkeit manueller Eingriffe minimiert werde. Auch der Wartungsaufwand sei gering. Jedes Fass erhalte einen einzigartigen QR-Code zur Gewährleistung der Transparenz und Rückverfolgbarkeit des Inhalts.

Nukem habe nun den Bau einer solchen Zementierungsanlage abgeschlossen, wobei es sich um eine Tastanlage in Originalgrösse (YouTube-Video), also um ein sogenanntes Mock-up handle. Die Testanlage diene zum vollständigen Testen jedes einzelnen Schritts und jeder einzelnen Komponente sowie zum Schulen des Bedienpersonals der Kunden.

Quelle

B.G. nach Nukem Technologies, Medienmitteilung, 24. Januar 2024

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