Polen: Finanzierungsplan aus Südkorea erhalten

Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) hat einen Finanzierungsplan für neue APR1400-Einheiten in Polen vorgelegt, der vorsieht, dass das Unternehmen 49% der Baukosten übernimmt.

17. Nov. 2022
Karte von Polen mit KKW
Polen plant den Bau mehrerer Kernkraftwerke. KHNP schlägt einen Plan zur Finanzierung von südkoreanischen APR1400-Einheiten vor.
Quelle: Shutterstock / Alex

Nach Angaben der polnischen Presseagentur sollen 20% des Neubauprojekts durch Eigenkapital und 80% durch Kredite finanziert werden. Auf südkoreanischer Seite würde die Finanzierung durch die Export-Import Bank of Korea (Korea Keximbank) – Südkoreas Exportkreditversicherung – erfolgen.

KHNP hatte sein Angebot für den Bau eines Kernkraftwerkes in Polen im Frühjahr 2022 eingereicht. Insgesamt umfasst das Angebot sechs APR1400-Einheiten mit einer Gesamtkapazität von 8400 MW, von denen die erste 2033 in Betrieb gehen soll.

Anfang November 2022 hatte der polnische Ministerrat entschieden, dass die amerikanische AP1000-Technologie für das erste Kernkraftwerk des Landes zum Einsatz komme. Drei von Westinghouse hergestellte AP1000-Druckwasserreaktorblöcke sollen am Standort Lubiatowo-Kopalino in der nördlichen Provinz Pommern gebaut werden. Insgesamt plant Polen den Bau von drei Kernkraftwerken: zwei davon sollen staatlich und eines privatwirtschaftlich finanziert werden.

Ende Oktober 2021 wurde zwischen dem polnischen Ministerium für Staatsvermögen, dem koreanischen Ministerium für Handel, Industrie und Energie den polnischen Energieunternehmen ZE PAK und Polska Grupa Energetyczna SA (PGE) sowie KHNP eine Absichtserklärung über den Bau eines privatwirtschaftlich finanzierten Kernkraftwerks in Patnow geschlossen. Nachdem KHNP nicht für das erste staatlich finanzierte Kernkraftwerk des Landes ausgewählt wurde, hofft das Unternehmen, nun den Zuschlag für das zweite geplante staatlich finanzierte Kernkraftwerk zu erhalten.

Die Electricite de France (EDF), die ebenfalls gegen Westinghouse unterlegen war, erklärte, dass sie an ihrem Angebot für Polen auf der Grundlage der EPR-Technologie festhalte.

Quelle

M.A. nach NucNet, 11. November 2022

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