Rekord beim Fusionsexperiment Asdex Upgrade

Im Hinblick auf den Bau des internationalen Versuchs-Fusionskraftwerks Iter entwickelt das Max-Planck-Institutfür Plasmaphysik in Garching bei München und Greifswald einen Plasmazustand mit besonders günstigen Eigenschaften, die "verbesserte Hocheinschluss-Betriebsweise" (Improved High Confinement Regime), kurz H-Regime genannt.

16. Mai 2004

Kürzlich erbrachte diese Betriebsweise einen neuen Anlagenrekord im Experiment Asdex Upgrade, nämlich einen Energieinhalt von 1,5 Megajoule im eingeschlossenen Plasma. Gelingt es, diesen Plasmazustand auch im Iter zu erzeugen, so verdoppelt sich die zu erwartende Fusionsausbeute zumindest: Statt der geplanten 400 MW könnte der Iter bei gleichen Abmessungen und auch sonst gleichen Bedingungen über 800 MW Fusionsleistung liefern.
Das Fusionsexperiment Asdex Upgrade (Axialsymmetrisches Divertor-Experiment) ist wie der in Betrieb stehende Jet in Culham und der geplante Iter ein so genannter Tokamak, denn das in Magnetfeldern eingeschlossene Plasma hat die Form eines geschlossenen Rings. Im Asdex Upgrade erreichen die Plasmadichte, der Druck und die Belastung der Wände ähnliche Werte wie in einem späteren Kraftwerk. Die Entwicklung des H-Regimes begann vor sechs Jahren und erfolgt in Zusammenarbeit mit den Fusionsexperimenten Dlll-D im amerikanischen San Diego und JT-60U in Japan. Die Ergebnisse lassen sich auf grössere Anlagen übertragen, wie ein erfolgreicher Versuch im letzten Sommer am Jet in Culham zeigte.

Quelle

P.B. nach Medienmitteilung des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik, 17. Mai 2004

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