Russischer Schneller Reaktor verbrennt ehemaliges Waffenplutonium

Mitte April dieses Jahres gab das Japan Nuclear Cycle Development Institute (JNC) bekannt, dass es sein Abbrand-Ziel für drei sogenannte Vipac-Brennelemente erreicht hat.

29. Juni 2002

Die Elemente enthielten je 20 kg Plutonium in Form von Uran-PlutoniumMischoxid (Mox), das nach einem speziellen Verfahren hergestellt und in Brennstab-Hüllrohre abgefüllt worden war. Das Plutonium stammt aus abgerüsteten russischen Atomwaffen und die Abbrand-Versuche waren im russischen Schnellen Brüter BN-600 Belojarsk-3 (560 MW) durchgeführt worden. Sie sind Teil der internationalen Aktivitäten zur Entsorgung des überschüssigen Waffenplutoniums.
Im Mai 2000 war der BN-600 mit dem Brennstoff beladen worden. Nach 3 Zyklen bzw. der Bestrahlung während 560 Tagen wurde der Versuch im März dieses Jahres abgeschlossen. Brennstoffschäden oder -anomalien wurden keine festgestellt. Die Brennelemente sollen nach einem Jahr im Abklingbecken aber noch genauer unter die Lupe genommen werden. Voraussichtlich im Jahr 2004 wird das JNC in Zusammenarbeit mit Russland und den USA einen Teil des BN-600-Kerns mit Vipac-Mox-Brennstoff beladen.
Gemäss JNC ist das Vipac-Verfahren eine vielversprechende Option für die Fabrikation von Brennstoff für Schnelle Reaktoren. Ein via Salzschmelzenelektrolyse hergestelltes Mox-Granulat wird in Brennstab-Hüllrohre abgefüllt und durch Vibration verdichtet ("vibrationally packed"). Das Verfahren sei potenziell wirtschaftlicher, da es ohne die Produktion von Pellets auskommt. Das JNC entwickelt unter anderem fortgeschrittene Brennstoffzyklen mit Schnellen Reaktoren. Die im April abgeschlossenen Versuche seien insofern Aufsehen erregend, als man bisher wenig Erfahrung mit der Bestrahlung von Vipac-Brennstoff hatte.

Quelle

M.S. nach Atoms in Japan, Juni 2002

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