Schweden: Akzeptanz nach «Forsmark»

Laut einer Meinungsumfrage vom 5.–8. Februar 2007 befürworten drei Viertel der Schwedinnen und Schweden den Weiterbetrieb der bestehenden Kernkraftwerke oder einen Ausbau, während sich ein Fünftel für eine Abschaltung durch einen politischen Entscheid ausspricht. Die Umfrageergebnisse weisen nach wie vor auf eine starke Unterstützung für die Kernenergie in der Bevölkerung hin, doch seit dem Sommer 2006 ist ein leichter Rückgang festzustellen.

11. Feb. 2007

Die Umfrage vom Februar 2007 führte - wie bereits früher - das Institut Synovate Temo telefonisch bei 1019 Personen im Auftrag der Kärnkraftsäkerhet och Utbildning AB (KSU) durch. Im Juni 2006 - vor dem Zwischenfall vom 25. Juli 2006 im Kernkraftwerk Forsmark - hatten sich 79% und im November - also nach dem Zwischenfall - 81% für den Weiterbetrieb oder Ausbau ausgesprochen, im Februar 2007 schliesslich 77%. Nur 16% bzw. 15% der Befragten befürworteten letztes Jahr eine Abschaltung durch einen politischen Entscheid.

Skepsis der Frauen bestätigt

Die Auswertung nach soziodemografischen Gruppen bestätigt die deutlich zurückhaltendere Meinung der Frauen zur Nutzung der Kernenergie: Im Februar 2007 befürworteten nur 71% der Frauen den Weiterbetrieb oder Ausbau und 25% die Abschaltung. Der Meinungswandel seit letztem Jahr lag indessen im Rahmen des Durchschnitts.

Überdurchschnittlich ab nahm die Unterstützung für die Kernenergie in der Altersgruppe der 45- bis 59-jährigen Schwedinnen und Schweden. Gleichzeitig stieg auch der Anteil der Ausstiegsbefürworter in der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen stärker an als beim Durchschnitt. In der Befragung wurde auch um eine Einstufung der wahrgenommenen Sicherheit auf einer Skala von 1 (ganz unsicher) bis 10 (sehr sicher) gebeten: Im Februar 2007 lag der Durchschnitt dieser Bewertung durch alle Befragten bei 7,1. Im Juni 2006 hatte er noch 7,6 erreicht.

Die KSU erklärt diese Entwicklung mit der öffentlichen Diskussion über die Sicherheitskultur in den schwedischen Kernkraftwerken. Diese Diskussion hat nach dem Forsmark-Zwischenfall mit einigen Monaten Verzögerung eingesetzt. Der Rückgang der Unterstützung für die Kernenergie liege im Rahmen des Auf und Ab seit 2001, unterstreicht die KSU: Praktisch die gleichen Ergebnisse habe die Umfrage vom November 2005 gezeigt, während die Resultate vom Juni 2006 die Besten seit vielen Jahren gewesen seien.

Quelle

P.B. nach KSU, Medienmitteilung, 12. Februar 2007

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