Schweiz und sechs EU-Staaten vereinbaren CO2-freie Stromproduktion bis 2035

Bundesrat Albert Rösti erwartet mehr Strom aus Kernenergie

Der Schweizer Bundesrat Albert Rösti hat gemeinsam mit seinen Amtskolleginnen und Amtskollegen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden und Österreich (Penta-Länder) eine Vereinbarung getroffen, die darauf abzielt, bis 2035 bei der Stromproduktion keine CO₂-Emissionen mehr zu verursachen.

19. Dez. 2023
Unterzeichnung der Erklärung in Brüssel
Bundesrat Albert Rösti (rechts) unterzeichnete zusammen mit seinen Amtskollegen aus den Penta-Ländern die Erklärung in Brüssel. Anwesend war auch die EU-Energiekommissarin Kadri Simson (3.v.r.) und der Generalsekretär der Benelux-Union, Frans Weekers (links).
Quelle: Generalsekretariat der Benelux-Union

Die sieben Länder – sie bilden das so genannte «Pentalaterale Energieforum», wollen nicht nur ihre Stromnetze und -speicher enger miteinander verzahnen, sondern auch verstärkt auf CO₂-freie Energiequellen setzen.

Energieminister Rösti betonte, dass die Zusammenarbeit mit den Penta-Ländern die Versorgungssicherheit stärken und die Vision einer nachhaltigen Energiezukunft vorantreiben werde. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Rolle der Kernenergie. Trotz des schweizerischen Ausstiegs aus der Kernenergie bis 2045 sieht Rösti die Kernkraft als wichtigen Bestandteil der Dekarbonisierung, sagte er gegenüber dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). «Mittelfristig wird das Ziel der CO₂-freien Stromproduktion bis 2035 in den sieben Staaten zur Folge haben, dass wieder mehr Strom aus Kernkraftwerken kommen wird.»

Bundesrat Rösti betonte, dass obwohl die Schweiz den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen hat, die Kernenergie für das Land weiterhin wichtig bleibe. Er gehe davon aus, dass die bestehenden Kernkraftwerke länger als die geplanten 50 Jahre betrieben werden, möglicherweise bis 2045 und darüber hinaus. «Wir werden nicht schnell genug Erneuerbare zubauen können. Das braucht seine Zeit», so der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK).

In der Erklärung wird die Souveränität jedes Penta-Landes, über seinen eigenen Energiemix zu entscheiden, respektiert. Der Text betont ausserdem die Priorität der Energieeffizienz, den Ausbau erneuerbarer Energien und die Koordination der Energieplanung in der Penta-Region. Es wird Flexibilität in Angebot und Nachfrage angestrebt, sowie die Zusammenarbeit bei der Nutzung von Speicherpotenzialen. Die Förderung von Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen und die Weiterentwicklung der Netzinfrastruktur sind ebenfalls wichtige Punkte. Der Markt soll Anreize für Investitionen in erneuerbare Energien und Infrastruktur schaffen.

Quelle

S.D. nach UVEK, Medienmitteilung, 19. Dezember 2023 und SRF, 19. Dezember 2023

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