Südkorea: Präsident will in Kernenergienutzung investieren

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol hat zugesagt, die Atomindustrie des Landes wiederzubeleben, indem Aufträge erteilt und Finanzierungshilfen bereitgestellt werden.

1. März 2024
Der südkoreanische Präsident Yoon Seok-yeol
Am 22. Februar 2024 führte der südkoreanische Präsident Yoon Seok-yeol eine Debatte zum Thema «Neustart der Kernenergieindustrie» durch.
Quelle: Präsidentschaftsamt von Südkorea

An einer Debatte in Changwon in der Provinz Süd-Gyeongsang kündigte Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol am 22. Februar 2024 an, dass die Regierung noch in diesem Jahr Aufträge für nukleare Ausrüstungen im Wert von umgerechnet CHF 2,2 Mrd. erteilen werde und dass die lokale Atomindustrie mit umgerechnet CHF 660 Mio. unterstützt werden soll. «Die Regierung wird ihre volle Unterstützung gewähren, um dieses Jahr zu dem Jahr zu machen, in dem die Nuklearindustrie wieder durchstartet, und zwar über die blosse Normalisierung der Branche hinaus», sagte er. An der Veranstaltung nahmen etwa 100 Personen teil, darunter Industrieminister Ahn Duk-geun, der Gouverneur von Süd-Gyeongsang, Park Wan-soo, sowie Studenten und Absolventen des Studiengangs Kerntechnik. Changwon ist ein wichtiger Industriestandort für den südkoreanischen Nuklearsektor und beherbergt auch Doosan Enerbility, den grössten Entwickler von Kernreaktoren des Landes.

Auch i-SMR fördern
Yoon gab zudem bekannt, dass er die technologischen Kapazitäten des Landes für kleine, modulare Reaktoren (SMRs) ausbauen und bis 2028 das erste SMR-Modell des Landes, den i-SMR, einführen wolle. Der i-SMR wird als integraler Druckwasserreaktor mit einer Kapazität von 170 MWe entwickelt und bietet passive Sicherheitssysteme, wodurch er in einem Notfall nicht auf eine externe Stromversorgung angewiesen ist. «Um sicherzustellen, dass sich die Kernenergieindustrie weiterentwickelt, werden wir ein Sondergesetz zur Unterstützung der Kernenergieindustrie, einschliesslich SMR, erlassen», erklärte Yoon und fügte hinzu: «Wir werden noch in diesem Jahr einen mittel- bis langfristigen Kernkraftwerksfahrplan für 2050 erstellen und finalisieren, um eine angemessene CO2-Neutralität zu erreichen.»

Die Politik des früheren Präsidenten Moon Jae-in bestand darin, die Kernkraftwerkseinheiten Südkoreas, die etwa 30% der Stromerzeugung des Landes ausmachen, stillzulegen und keine neuen zu bauen. Sein Nachfolger Yoon hatte bereits während seiner Wahlkampagne erklärt, er werde die Politik des Kernenergieausstiegs aufgeben und das Land stattdessen zu einer nuklearen Triebkraft im In- und Ausland machen.

Quelle

M.A. nach Präsidentschaftsamt Südkoreas, Medienmitteilung, und Korea JoongAng Daily, 22. Februar 2024

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