SwissFEL-Bau beginnt im Würenlinger Wald
Im Würenlinger Wald haben die Bauarbeiten für den SwissFEL (Swiss Free Electron X-ray Laser) begonnen. In den kommenden eineinhalb Jahren wird das Gebäude für die neue Grossanlage des Paul Scherrer Instituts (PSI) errichtet.

Seit Anfang April 2013 werden die Baupiste sowie die Installationsplätze für den Bau des SwissFEL, der neuen Grossanlage des PSI, erstellt. Nach den derzeit laufenden Aushubarbeiten beginnt im Mai das Betonieren und damit der eigentliche Bau des knapp 740 m langen und bis zu 50 m breiten SwissFEL-Gebäudes.
Die Bauzone im Würenlinger Wald umfasst eine Fläche von rund 5 ha. Für das Gebäude werden rund 25’000 m3 Beton benötigt. Das Gebäudevolumen wird etwa 77’000 m3 umfassen, was der Kubatur von rund 100 kleineren Einfamilienhäusern entspricht.
Betriebsbereit ab Ende 2016
Der SwissFEL soll im Jahr 2016 mit zunächst einem Messplatz in Betrieb gehen. Die Bauarbeiten für die Gebäude sollen in den Jahren 2013 und 2014 durchgeführt werden, die technischen Anlagen werden in den Jahren 2015 und 2016 installiert. Im August 2010 ist im Westteil des PSI-Geländes in der Nähe der vorhandenen Grossanlagen SLS (Synchrotron Lichtquelle Schweiz) und SINQ (Spallations-Neutronenquelle) eine Testanlage in Betrieb gegangen, in der der erste Teil des SwissFEL-Beschleunigers nach und nach aufgebaut wird. Hier werden Komponenten getestet und verschiedene technische Lösungen erprobt. Sobald das endgültige Gebäude bereitsteht, wird die Testanlage Teil des endgültigen SwissFEL werden.
Der SwissFEL wird sehr kurze Röntgenlicht-Pulse mit Lasereigenschaften erzeugen. Damit können Forschende extrem schnelle Vorgänge wie die Entstehung neuer Moleküle in chemischen Reaktionen verfolgen, die detaillierte Struktur lebenswichtiger Proteine bestimmen oder den genauen Aufbau von Materialien klären. Die Kosten des SwissFEL betragen rund CHF 275 Mio. und werden zum grössten Teil vom Bund getragen werden. Der Kanton Aargau beteiligt sich mit CHF 30 Mio. an der Finanzierung.
Quelle
M.A. nach PSI, Medienmitteilung, 25. April 2013