Swissmem-Präsident: «Neubauverbot für Kernkraftwerke ist aus der Zeit gefallen»

Für den abwesenden Präsidenten Hans-Ulrich Bigler führte Vizepräsident Michaël Plaschy durch die Versammlung. Er und Geschäftsführer Lukas Aebi betonten in ihren Jahresrückblicken die deutlich zugenommene öffentliche Debatte um die Kernenergie in der Schweiz und in Europa. Das Nuklearforum habe diese Diskussion erfolgreich mitgestaltet.

In Abwesenheit wurde Hans-Ulrich Bigler einstimmig für die kommenden zwei Jahre als Präsident des Nuklearforums wiedergewählt. Neben einigen Austritten aus dem Vorstand wurden mit Roland Schmidiger, Uwe Kasemeyer und (in Abwesenheit) Petros Papadopoulos drei neue Mitglieder in dieses Gremium gewählt. Der Vorstand des Nuklearforums zählt jetzt neu 20 Personen.

Swissmem-Präsident für Technologieoffenheit
Als Gastredner betonte Martin Hirzel, Präsident des Wirtschaftsverbandes Swissmem, die Notwendigkeit einer sicheren, kostengünstigen und klimafreundlichen Stromversorgung für die rund 1350 Mitgliedsunternehmen der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie. Dafür benötigten die Unternehmen gute Rahmenbedingungen und keine Industriepolitik. Die Swissmem-Mitglieder hätten ihre CO₂-Emissionen seit 1990 bereits um 55% reduziert. Die Netto-Null-Ziele sind nach Auffassung von Martin Hirzel nur mit neuen Technologien erreichbar. Angesichts des zu erwartenden massiv steigenden Strombedarfs in der Zukunft unterstrich er: «Die bestehenden Kernkraftwerke der Schweiz werden in den nächsten Jahren unentbehrlich sein.» Er sprach sich für eine Technologieoffenheit bei allen nicht-fossilien Energieträgern aus. Vor diesem Hintergrund «ist das Neubauverbot für Kernkraftwerke in der Schweiz aus der Zeit gefallen.»

Ein Videointerview mit Martin Hirzel an der Generalversammlung gibt es hier:

Weitere Eindrücke zur diesjährigen Generalversammlung: