Tepco: jede vom Reaktorunfall betroffene Person wird entschädigt

Am 15. Januar 2014 hat die japanische Regierung einen neuen, umfassenden Spezial-Geschäftsplan der Tokyo Electric Power Co. (Tepco) genehmigt. Der neue Plan verfolgt eine «Renaissance» des Stromversorgungsunternehmens, setzt höchste Priorität auf einen beschleunigten Wiederaufbau in der Präfektur Fukushima und sieht Entschädigungen ungeachtet der Summe vor.

5. Feb. 2014

Der neue Geschäftsplan wurde trilateral in Absprache zwischen der Tepco, der Zentralregierung und Finanzpartnern erstellt. Laut Tepco ist er auf die Opferentschädigung ausgerichtet und erhöht sie in beachtlicher Weise. Er geht auf die Stilllegung des Kernkraftwerks Fukushima-Daiichi ein, behandelt Fragen der nuklearen Sicherheit und erläutert den zukünftigen Geschäftsbetrieb. Gemäss Medienmitteilung steht die Tepco dafür ein, alle erdenklichen Anstrengungen zu unternehmen, um ihrer Verantwortung bezüglich Opferentschädigung, Stilllegung und Revitalisierung in der Präfektur Fukushima gerecht zu werden. Die Tepco werde jede betroffene Person entschädigen und dies ungeachtet der steigenden Entschädigungssumme.

Laut dem von der Regierung genehmigten Plan belaufen sich die Entschädigungszahlungen für die vom Reaktorunfall betroffenen Menschen auf über JPY 5000 Mrd. (CHF 44 Mrd.). Als Teil des Plans will die Tepco auch die Regelung zum Wiederaufbau der Region um das Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi verbessern. Die unter staatlicher Aufsicht stehende Tepco wird die Anzahl Mitarbeiter, die am Wiederaufbau der Präfektur Fukushima beteiligt sind, erhöhen und einen Geschäftszweig Stilllegung schaffen, der alle entsprechenden Aufgaben übernimmt. Laut Plan belaufen sich die Stilllegungskosten auf insgesamt JPY 2000 Mrd. (CHF 17,6 Mrd.) und die Sanierungskosten auf rund JPY 2500 Mrd. (CHF 22 Mrd.). Die Kosten für die Zwischenlagerung schätzt die Tepco auf JPY 1100 Mrd. (CHF 9,7 Mrd.). Die Wiederinbetriebnahme von Kashiwazaki-Kariwa werde rund ein Jahr länger beanspruchen als geplant und bedeutende Auswirkungen auf Erträge und Aufwendungen des Unternehmens haben, so die Tepco.

Tepco neu als Holding

Damit die Tepco die finanizielle Belastung der Öffentlichkeit verringern und ihre langfristige Verantwortung für den Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi wahrnehmen kann, werde für den neuen Geschäftsplan eine solide Basis geschaffen. Diese Basis solle dem Unternehmen helfen, die zahlreichen Herausforderungen wie Opferentschädigung, Sanierungs- und Stilllegungskosten, Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerks Kashiwazaki-Kariwa sowie Massnahmen zur Reform des japanischen Elektrizitätsnetzes zu meistern. Der Plan sieht vor, dass die Tepco ab dem Geschäftsjahr 2016 die Struktur einer Holdinggesellschaft annimmt. Drei neue Unternehmen, je eine für Brennstoff und thermische Energie, Energieübertragung sowie Einzelhandel werden geschaffen. Ziel ist es, das Lenkungssystems des Unternehmens zu stärken.

Quelle

M.A. nach Japan Atomic Industrial Forum, Medienmitteilung, 27. Januar, NucNet, 21. Januar, und Tepco, Medienmitteilung und New Special Comprehensive Business Plan, 15. Januar 2014

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