Tschechische Republik erfüllt Klimaschutzziele dank Kernenergie

Der für 2050 geplante Anteil der Kernenergie am tschechischen Strommix von 47% wird die Anstrengungen der Regierung bei der Erfüllung ihrer Klimaschutzziele unterstützen. Dies hat die Internationale Energieagentur (IEA) am 7. Oktober 2010 bei der Vorstellung ihrer Länderstudie «Energy Policies of IEA Countries – The Czech Republic 2010 Review» in Prag hervorgehoben.

22. Okt. 2010

Die IEA unterzog die tschechische Energiepolitik nach 2005 einer erneuten vertieften Prüfung. Sie stellte fest, dass die Regierung ihre Energiepolitik gestärkt, den Strom- und Gasmarkt weiter liberalisiert und Fortschritte in der sicheren Versorgung mit Öl- und Gas gemacht hat. «Die Energieversorgungssicherheit steht im Mittelpunkt der tschechischen Energiepolitik», sagte Nobuo Tanaka, IEA-Direktor an der Präsentation. Zum nationalen Energiekonzept von 2009 und der Klimaschutzpolitik hob die IEA hervor, dass die Regierung eine einmalige Chance habe, stimmige und ausgewogene Energie- und Klimastrategien zu entwickeln.

Die Fokussierung auf die Versorgungssicherheit sei wohl lobenswert, aber die Energieeffizienz sollte einen weiteren Pfeiler einer griffigen Energiepolitik darstellen, so der IEA-Bericht. Die IEA empfiehlt, den Primär- wie auch den Endenergieverbrauch insbesondere in Gebäuden und im Verkehrssektor zu verringern. Zudem machte sie darauf aufmerksam, dass die Tschechische Republik im Vergleich zu anderen Ländern zu hohe Treibhausgas-Emissionen hat, auch wenn diese in den letzten zwei Jahrzehnten stark abgenommen hätten: «Für die Tschechische Republik wird es zwar kein Problem sein, die Kyoto-Verpflichtungen einzuhalten, aber eine langfristige Verringerung der Emissionen wird eine Herausforderung sein.»

Entwurf des Energiekonzepts

Ermutigend sei, dass laut der aktuellen Version des überarbeiteten Entwurfs des nationalen Energiekonzepts die Kernenergie 2050 einen Anteil von 47% (heute 37%) am Strommix aufweisen soll, lobte die IEA weiter. Dies werde die Regierung bei der Erfüllung der Klimaschutzziele unterstützen. Laut Entwurf wird der Kohleanteil von 60 auf rund 12% zurückfallen und der Anteil der erneuerbaren Energien auf 30% steigen. Gas wird mit rund 11% weiterhin eine ergänzende Rolle spielen. Laut Entwurf soll der Stromverbrauch zu 90% und die Fernwärme zu 80% aus inländischen Quellen einschliesslich der Kernenergie gedeckt werden. Dies würde eine erhebliche Umgestaltung des tschechischen Elektrizitätssektors bedingen, so die IEA.

Quelle

M.A. nach IEA, «Energy Policies of IEA Countries – The Czech Republic 2010 Review», 7. Oktober 2010

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