Türkei: Südkorea schlägt den Bau von vier Einheiten vor

Die Korea Electric Power Corporation (Kepco) hat der Türkei einen Vorschlag für den Bau von vier APR-1400-Reaktoren an einem ungenannten Standort im Norden des Landes unterbreitet.

6. Feb. 2023
Kepco-CEO Seung-il Jeong übergibt den Bauvorschlag
Kepco-CEO Seung-il Jeong (links) übergibt den Bauvorschlag seines Unternehmens an den türkischen Minister für Energie und natürliche Ressourcen Fatih Dönmez.
Quelle: Kepco

Am 30. Januar 2023 trafen sich der CEO von Kepco, Seung-il Jeong, und der türkische Minister für Energie und natürliche Ressourcen, Fatih Dönmez. Sie besprachen unter anderem Pläne für eine Beteiligung von Kepco an einem neuen Kernkraftwerksprojekt. Anlässlich dieses Treffens übergab Jeong einen entsprechenden Vorschlag.

«Mit der Unterbreitung eines vorläufigen Angebots durch Kepco begannen umfassende Gespräche über den Export neuer Kernkraftwerke in die Türkei, hiess es in einer Erklärung des Unternehmens. Kepco plane, gemeinsam mit der Türkei eine Machbarkeitsstudie für das Projekt durchzuführen, aus der ein optimaler Geschäftsplan abgeleitet werden solle. «Unter den neuesten Kernkraftwerken, die derzeit im Westen gebaut werden, ist Kepco der einzige Hersteller, der durch die Einhaltung des vorgegebenen Budgets und Zeitplans das Vertrauen der Kunden gewonnen hat», so Kepco weiter.

Pläne für drei Standorte in der Türkei bekannt
Im Rahmen eines Regierungsabkommens von 2010 baut Russland derzeit vier Reaktoren des Typs WWER-1200 in Akkuyu an der türkischen Mittelmeerküste. Zwei weitere Standorte wurden für die Entwicklung von Kernkraftwerken vorgeschlagen: Sinop, das zentral an der türkischen Schwarzmeerküste liegt, und Ignaeda, das am Schwarzen Meer im europäischen Teil der Türkei liegt.

Für die beiden vorgeschlagenen Standorte wurden verschiedene Pläne erörtert. Für Sinop wurden vier Atmea1-Blöcke eines Gemeinschaftsunternehmens von Framatome und Mitsubishi Heavy Industries erörtert, und mit Japan wurde ein Regierungsabkommen unterzeichnet, das dem Land «exklusive Verhandlungsrechte zum Bau eines Kernkraftwerks» einräumt. Für Ignaeda gab es Gespräche mit Westinghouse und der chinesischen State Nuclear Power Technology Corporation (SNPTC) über den Bau von Reaktoren des amerikanischen Typs AP1000 und des chinesischen Typs CAP1400.

Südkoreanisches Konsortium baut bereits in den VAE
Im Rahmen eines im Dezember 2009 angekündigten 20-Milliarden-Dollar-Vertrags werden in Barakah in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) vier Reaktoren südkoreanischer Bauart (APR-1400) von einem von Kepco geführten Konsortium gebaut. Drei davon sind bereits am Netz.

Quelle

M.A. nach Kepco, Medienmitteilung, 31. Januar 2023 und WNN, 31. Januar 2023

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