USA: Erster Brennstoff für Flüssigsalzreaktor-Experiment hergestellt

Das Idaho National Laboratory (INL) hat mit der Serienproduktion von angereichertem Brennstoffsalz für den weltweit ersten Test eines Schnellen Reaktors mit geschmolzenem Chloridsalz begonnen – eine Technologie, die bereits in den 2030er-Jahren sowohl für terrestrische als auch für maritime Anwendungen eingesetzt werden könnte.

11. Dez. 2025
Visualisierung Flüssigsalzreaktor
Visualisierung des MCRE: Der Flüssigsalzreaktor soll in den 30er-Jahren den Betrieb aufnehmen.
Quelle: INL

Das amerikanische Experiment zur Entwicklung eines Flüssigsalzreaktors kann Fortschritte verzeichnen. Ende September ist die erste Brennstoffcharge geliefert worden, vier weitere sollen bis März 2026 folgen. Dies ist ganz im Sinne der von Präsident Trump per Executive Order gesteckten Ziele zur Entwicklung fortschrittlicher Kernenergie. Das Idaho National Laboratory (INL) spricht von der ersten Produktion chloridbasierten Flüssigsalzbrennstoffs für einen Schnellen Reaktor.

Für die Kritikalität benötigt der Reaktor 72 bis 75 Chargen Brennstoffsalz. Dies stellt laut dem amerikanischen Department of Energy (DOE) die grösste Herausforderung für die Brennstoffproduktion am INL seit 30 Jahren dar. Die Produktion startete 2020, blieb aber zunächst unter dem Ziel von 90% Umwandlung von Uranmetall zu Uranchlorid und 18 kg Brennstoffsalzproduktion pro Charge. 2024 gelang mit einem zusätzlichen Prozessschritt der Durchbruch: 95% Konversion und die Produktion einer kompletten Brennstoffcharge, die nun in etwa einem Tag hergestellt werden kann.

Das Flüssigsalzreaktor-Experiment (Molten Chloride Reactor Experiment, MCRE) ist ein öffentlich-privates Projekt der Reaktorentwickler Southern Company, TerraPower, dem marinen Nuklearentwicklungsunternehmen Core Power und dem DOE. Es soll als erstes Reaktorexperiment im Lotus-Teststand am (INL) durchgeführt werden. MCRE nutzt flüssige Chloridsalze zugleich als Brennstoff und Kühlmittel, ermöglicht hohe Temperaturen und damit eine effiziente Wärme- oder Stromerzeugung.

Die Ergebnisse des Experiments sollen die kommerzielle Einführung des Schnellen Chloridschmelze-Reaktors (Molten Chloride Fast Reactor, MCFR) unterstützen, der in den 2030er-Jahren eingesetzt werden könnte. Laut Don Wood, leitendem technischen Berater für MCRE, hat das Projekt zudem grosse Bedeutung für die maritime Industrie und den nuklearen Antrieb von Schiffen.

Quelle

N.E. nach WNN, Artikel, 4. Dezember 2025, und INL, Medienmitteilung, 3. Dezember 2025

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