Vattenfall bereitet Grundstückserwerb für neue Kernkraftwerke vor

Laut Vattenfall werden für den Bau eines neuen Kernkraftwerks am bestehenden Kernkraftwerksstandort Ringhals, auf der Halbinsel Varo, weitere Grundstücke benötigt. Daher habe das Unternehmen «mit dem Erwerb von Grundstücken in der Region begonnen». «Wir unternehmen derzeit konkrete Schritte bei der Planung des Baus eines neuen Kernkraftwerks in Ringhals», sagte Desirée Comstedt, Projektleiterin für Kernenergie bei Vattenfall. Einen endgültigen Investitionsentscheid werde jedoch erst getroffen, wenn Vattenfall alle erforderlichen Genehmigungen erhalten habe, so Comsted.

Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) in Arbeit
Bereits in diesem Frühjahr hatte Vattenfall eine Machbarkeitsstudie für den Bau kleiner, modularer Reaktoren am Standort Ringhals begonnen. Bestandteil davon ist auch eine  Umweltverträglichkeitsprüfung, die Feldstudien und Bodenuntersuchungen in der Umgebung von Ringhals umfasst. Die Machbarkeitsstudie wird voraussichtlich Ende 2023 abgeschlossen sein. Im Sommer lancierte Vattenfall ausserdem ein Beschaffungsverfahren zur Auswahl eines Reaktorlieferanten und eines Reaktortyps.

Regierung leitet Gesetzesänderung ein
Schwedens Mitte-Rechts-Koalitionsregierung erklärte, sie bereite ein Gesetz vor, das den Bau weiterer kommerzieller Kernkraftwerke ermöglichen soll, um die Stromerzeugung zu steigern und die Energieversorgungssicherheit zu verbessern.

Die vorgeschlagenen neuen Rechtsvorschriften würden den Bau neuer Reaktoren an zusätzlichen Standorten in ganz Schweden ermöglichen und könnten im März 2024 in Kraft treten. Die gegenwärtig gültigen Vorschriften, welche die Gesamtzahl der Reaktoren auf zehn begrenzen und den Bau von Reaktoren an anderen Standorten als den bereits bestehenden verbieten, würden damit aufgehoben.

In Schweden sind sechs Kernkraftwerkseinheiten an den drei Standorten Forsmark, Oskarshamn und Ringhals in Betrieb.