Zürcher Regierung: neue Kernkraftwerke unumgänglich

Um genügend Kapazitäten für die Stromerzeugung im Inland bereitstellen zu können, sind mindestens die altershalber auslaufenden Kernkraftwerke durch neue Grosskraftwerke zu ersetzen. Dies zeigt der am 3. Dezember 2007 vorgestellte Energieplanungsbericht 2006 des Kantons Zürich.

6. Dez. 2007

Zur Diskussion stehe in erster Linie der Bau neuer Kernkraftwerke oder Gaskraftwerke, heisst es in einer Mitteilung der Zürcher Baudirektion. Gasthermische Kraftwerke würden jedoch einen Rückschritt für die Erreichung der klimapolitischen Ziele bedeuten. Zudem würde - wie beim Stromimport - die Abhängigkeit vom Ausland jederzeit sehr hoch sein, da weder Erdgas noch Strom in bedeutendem Ausmass inländisch gelagert werden kann. Auch sei der internationale Strommarkt unvorhersehbaren Preisschwankungen ausgesetzt.

Sicherstellung der zukünftigen Stromversorgung

«Wir sehen uns heute mit der Situation konfrontiert, dass der jährliche Strombedarf weiter steigt, die inländische Stromproduktion kaum wächst und dass etwa im Jahr 2020 die ersten drei Kernkraftwerke (Beznau-1 und -2 sowie Mühleberg) altershalber abgeschaltet werden müssen», sagte der Baudirektor, Regierungsrat Markus Kägi, an der Medienkonferenz. Die dadurch entstehende Eigenversorgungslücke könne nicht vollständig durch bessere Energieeffizienz und erneuerbare Energie kompensiert werden. Dies umso mehr als die Substitution fossiler Energie oftmals einen erhöhten Strombedarf zur Folge habe. Der neue Energieplanungsbericht des Kantons Zürich zeige, dass Entscheide bezüglich neuer Kraftwerke nötig seien.

«Nach Abwägung dieser Rahmenbedingungen sehe ich, als Energieminister des Kantons Zürich, derzeit keine Alternative zum Bau neuer Kernkraftwerke», führte Kägi aus. Aus Sicht der Versorgungssicherheit sei dieser Schritt unumgänglich, da trotz grosser Anstrengungen für die Energieeffizienz und die erneuerbaren Energien gemäss aktuellem Wissensstand auch mittelfristig die absehbare Lücke nicht ausreichend geschlossen werden könne.

Mit dem alle vier Jahre erarbeiteten Energieplanungsbericht legt der Zürcher Regierungsrat die energiepolitischen Schwerpunkte des Kantons fest.

Quelle

M.A. nach Regierungsrat des Kantons Zürich, Medienmitteilung, 3. Dezember 2007, und Energieplanungsbericht 2006

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