Australien: potenzieller Standort für Endlager bestimmt

Am 11. März 2016 endete die öffentliche Vernehmlassung von sechs Standorten, die sich freiwillig zum Bau eines nationalen Endlagers für schwach- und mittelaktive Abfälle zur Verfügung gestellt hatten. Nach Analyse der Rückmeldungen bestimmte die australische Regierung den Standort Barndioota, in der Nähe von Port Augusta im Norden von Adelaide, zum potenziellen Endlagerstandort.

Josh Frydenberg, Minister für Ressourcen, erklärte, die Vorauswahl von Barndioota sei kein endgültiger Entscheid. Weiterführende Untersuchungen und Analysen würden jetzt durchgeführt. Die Vorauswahl von Barndioota biete die Gelegenheit, das Konsultationsverfahren und die Konzeptentwicklung zusammen mit der Gemeinde weiterzuführen, um sicherzustellen, dass noch offene Fragen beantwortet werden. Die nächste Phase des Projekts werde auch detaillierte Auslegungs-, Sicherheit- und Umweltprüfungen sowie technische Beurteilungen beinhalten, betonte Frydenberg. In Anerkennung der möglichen kurzfristigen Störungen, die diese Arbeiten verursachen könnten, werde der Gemeinde Barndioota bis zu AUD 2 Mio. (CHF 1,43 Mio.) für lokale Projekte zur Verfügung gestellt, die dauerhafte wirtschaftliche oder soziale Vorteile verschaffen sollen.

Frydenberg geht davon aus, die Standortwahl innerhalb eines Jahres treffen zu können, um dann die nächste Vernehmlassungsphase einzuleiten. Nur ein Standort mit breiter öffentlicher Zustimmung, der alle regulatorischen Anforderungen erfülle, komme in Frage.

Abfallmenge

Australien hat bisher rund 4250 m³ schwachaktive Abfälle und rund 656 m³ mittelaktive Abfälle produziert, die zusammen in etwa zwei Schwimmbecken olympischer Abmessung Platz finden würden. Sie stammen aus Medizin, Forschung und Industrie. Der Bau von Kernkraftwerken ist in Australien verboten. Die Abfälle werden derzeit an über 100 Standorten zwischengelagert.