Südaustralien als Standort für Entsorgung radioaktiver Abfälle

Napandee in der Nähe von Kimba in Südaustralien ist offiziell als Standort für eine nationale Anlage für schwach- und mittelradioaktive Abfälle ausgewählt worden. Gemäss den einschlägigen Rechtsvorschriften hat die Erklärung des australischen Ministers für Ressourcen und Wasser, Keith Pitt, zur Folge, dass rund 211 Hektar Land für den Standort der National Radioactive Waste Management Facility (NRWMF) erworben werden können.

6. Dez. 2021
Modell der National Radioactive Waste Management Facility (NRWMF)
So könnte die National Radioactive Waste Management Facility (NRWMF) aussehen.
Quelle: Ansto

Nach einem Aufruf zur Nominierung von Standorten im Jahr 2015 wurde Napandee im Jahr 2017 von seinem Landeigentümer freiwillig als möglicher Standort für die NRWMF nominiert. Insgesamt folgten über 40 Standorte dem Aufruf. Davon kamen drei in die engere Wahl.

Am 11. August hatte Pitt mitgeteilt, dass er Napandee als Standort für die NRWMF unterstützt. Nach einer weiteren Konsultationsphase bestätigte die australische Regierung Ende November 2021, dass der Standort für die NRWMF ausgewählt worden sei. Knapp über 60% der Einwohner von Kimba befürworten das Projekt.

Vorgesehen ist der Bau einer nationalen Anlage zur dauerhaften Entsorgung schwachaktiver Abfälle und zur Zwischenlagerung mittelaktiver Abfälle. In einer separaten Anlage sollen die mittelaktiven Abfälle Australiens dauerhaft entsorgt werden.

Mit dem Bau der Anlage wird nach Abschluss der detaillierten Planung sowie der technischen und denkmalpflegerischen Studien begonnen. Die Lieferung und der Betrieb der Anlage verantwortet die Australian Radioactive Waste Agency (ARWA). Es wird erwartet, dass die Antrags- und Genehmigungsverfahren einige Jahre in Anspruch nehmen werden.

Der Bau von kommerziellen Kernkraftwerken ist in Australien verboten. Die radioaktiven Abfälle stammen mehrheitlich aus der Erzeugung radioaktiver Isotope und deren Einsatz in Spitälern, Labors und Industrie. Die Abfälle werden derzeit an mehr als 100 Standorten zwischengelagert.

Quelle

M.A. nach Keith Pitt, Erklärung, 26. November 2021, sowie Department of Industry, Science, Energy and Resources, und Ansto, Medienmitteilungen, 29. November 2021

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