Endlagerung in Finnland: Trocknungsstation für ausgediente Brennelemente ist betriebsbereit
Ausgediente Brennelemente werden in Finnland unter Wasser zwischengelagert und ab 2025 in einem geologischen Tiefenlager entsorgt. Bevor sie in der Verpackungsanlage in Endlagerbehälter eingebracht werden, müssen die ausgedienten Brennelemente getrocknet werden. Die dazu notwendige Trocknungsstation wurde getestet und ist nun betriebsbereit.
Finnland lagert seine ausgedienten Brennelemente unter Wasser in Nasslagern an den Kernkraftwerksstandorten Olkiluoto und Loviisa. Ab 2025 sollen die ersten Brennelemente im geologischen Tiefenlager Onkalo in Olkiluoto dauerhaft entsorgt werden. Damit dies gelingt, müssen sie sicher verpackt werden. Nach der Entnahme aus dem Wasserbecken – wo sie seit mehr als 40 Jahren abkühlen konnten – werden die ausgedienten Brennelemente in Transportbehältern zur Verpackungsanlage gebracht. Dort werden sie in der Handhabungszelle aus dem Transportbehälter entnommen und in der Trocknungskammer getrocknet, um das Wasser zu entfernen. Anschliessend werden sie in dickwandige Kupferbehälter mit einem Einsatz aus Gusseisen eingeschlossen und ins Tiefenlager transportiert.
Am 16. November 2022 hat die Entsorgungsorganisation Posiva Oy bekanntgegeben, dass sie die Trocknungsanlage erfolgreich getestet habe und diese nun betriebsbereit sei. «Die Trocknungsstation für ausgediente Brennelemente wurde als erster Inbetriebnahmeprozess im Rahmen des Teilprojekts Ausrüstungsinstallation mit der behördlichen Genehmigung in der Verpackungsanlage von Posiva abgeschlossen», teilte das Unternehmen mit. Die Trocknung der ausgedienten Brennelemente sei eine wichtige Phase des Verpackungsprozesses, welche die Langzeitsicherheit der Brennelemente im Behälter gewährleisten soll, so Posiva.
Das Ausrüstungsprojekt habe im April 2020 begonnen und sei im Oktober 2022 mit dem erfolgreichen Standortabnahmetest der Trocknungsstation zusammen mit dem Lieferanten Platom Oy abgeschlossen worden, erklärte Posiva. «Die Tests verliefen ohne Probleme und die Trocknungsanlage funktionierte wie geplant.»
Quelle
B.G. nach Posiva, Medienmitteilungen, 2. Juni und 16. November 2022 sowie Platom, Medienmitteilung, 16. November 2022
Verwandte Artikel
Finnisches Tiefenlager: Im August beginnt der grosse Probelauf
13. Mai 2024•NewsFinnland: Transportwagen für Brennelementbehälter installiert
20. Feb. 2024•NewsFinnland: Stuk benötigt etwas mehr Zeit, kommt aber ohne grössere Probleme voran
24. Jan. 2024•NewsFinnisches Tiefenlager: Eigene Mannschaft bohrt Einlagerungslöcher im Testtunnel
27. Feb. 2023•NewsFinnland: Regierung erteilt Laufzeitverlängerung für Loviisa-1 und -2 bis Ende 2050
17. Feb. 2023•NewsGrossbritannien: Deep Isolation erhält Zuschuss für Behälterentwicklung
17. Feb. 2023•NewsFinnland: Stuk befürwortet Laufzeitverlängerung von Loviisa-1 und -2
2. Feb. 2023•NewsGeologische Tiefenlagerung ist eine sichere und international anerkannte Lösung für radioaktive Abfälle
15. Sep. 2022•KontextFinnisches Tiefenlager: Ausbruch der ersten fünf Entsorgungsstollen abgeschlossen
8. Juli 2022•NewsFinnland: Überprüfung der Unterlagen zum Betriebsbewilligungsgesuch läuft
24. Mai 2022•NewsFinnland: Posiva startet 2023 Probelauf für das Tiefenlager
9. Feb. 2022•NewsAntrag auf Betriebsbewilligung für finnisches Tiefenlager
7. Jan. 2022•News