Europäische Nuklearallianz fordert Aktionsplan zur Zusammenarbeit in der Kernenergie
Agnès Pannier-Runacher, Ministerin für den Energiewandel in Frankreich, hat ihre Amtskollegen aus den Mitgliedsländern der Nuklearallianz in Paris empfangen. Die Zahl der teilnehmenden Länder hat sich erhöht.
Die Nuklearallianz traf sich bereits zum dritten Mal. Neben den elf Gründungsländern Bulgarien, Frankreich, Finnland, Kroatien, die Niederlande, Polen, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik, und Ungarn sind neu Belgien, Estland, Italien, Schweden und als Gast Grossbritannien dazugekommen, sodass insgesamt 16 Länder vertreten waren.
Der Austausch zwischen den Ländern fand an zwei runden Tischen statt: Der erste befasste sich mit der Frage, wie eine unabhängige europäische nukleare Versorgungskette aufgebaut werden kann, der zweite mit den Anforderungen, die die Wiederbelebung der europäischen Nuklearindustrie mit sich bringt, insbesondere im Hinblick auf Kompetenzen und Innovation.
Im Anschluss an die Gespräche unterzeichneten die Mitgliedsländer der Nuklearallianz eine gemeinsame Erklärung, in der sie einen europäischen Aktionsplan zur Entwicklung der Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie forderten, insbesondere in den Bereichen Kompetenzen, Innovation, Sicherheitsstandards, Rückbau und Abfall.
Sie schätzten insbesondere, dass die Kernenergie bis 2050 bis zu 150 GW Strom liefern könnte, wenn die bestehenden Anlagen weiterhin sicher betrieben werden, 30 bis 45 neue leistungsstarke Reaktoren gebaut und kleine, modulare Reaktoren (SMR) in der EU entwickelt werden.
Mit diesem dritten Treffen haben die Teilnehmer eine klare Botschaft über die Bedeutung der Kernenergie in der europäischen Energiestrategie ausgesendet, sowohl um die Energiesouveränität des Kontinents zu stärken als auch um die Dekarbonisierung zu beschleunigen und die Klimaziele zu erreichen. Sie betonten die Notwendigkeit, dafür zu sorgen, dass Europa seine Abhängigkeit von Russland im Bereich der Kernenergie weiter reduziert und ähnliche internationale Bemühungen, wie die der G7, unterstützt, um dieses Ziel zu erreichen.
Agnès Pannier-Runacher betonte: «Dieses dritte Treffen der Mitgliedsländer der Nuklearallianz brachte grosse Fortschritte. Am Ende unseres Austauschs haben wir beschlossen, gemeinsam zur Umsetzung eines europäischen Aktionsplans aufzurufen.»
Die auf Initiative Frankreichs gegründete Nuklearallianz soll alle europäischen Länder zusammenbringen, die sich bei ihrem Energiewandel neben den erneuerbaren Energien auch auf die Kernenergie stützen wollen.
Quelle
A.D. nach französischem Ministerium für Energiewende, Medienmitteilung, 16. Mai 2023
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