Netto-Null-Versprechen der Nuklearindustrie setzt Ziel für Verdreifachung der Kernenergie bis 2050

Während der Klimakonferenz COP28 in Dubai hat die Nuklearindustrie ein Netto-Null-Versprechen gemacht. Ziel dieses Versprechens ist es, die Kernkraftwerkskapazität bis 2050 mindestens zu verdreifachen, so wie es auch eine Erklärung von 22 Ländern vorsieht. 120 Unternehmen haben die Verpflichtung unterzeichnet.

6. Dez. 2023
Vertreterinnen und Vertreter der Nuklearindustrie an der COP28
Die Nuklearindustrie hat sich anlässlich der Uno-Klimakonferenz COP28 verpflichtet, die Pläne von 22 Regierungen zu einer Verdreifachung der Kernenergiekapazität bis 2050 zu unterstützen.
Quelle: WNA

An der Uno-Klimakonferenz COP28 in Dubai hatten bereits am 2. Dezember 2023 22 Länder eine Erklärung veröffentlicht, die eine Verdreifachung der Kernenergiekapazität bis 2050 vorsieht. Die Erklärung hob die Schlüsselrolle der Kernenergie beim Erreichen globaler Netto-Null-Treibhausgasemissionen hervor und sah eine verstärkte Zusammenarbeit vor, um die Kapazität auszubauen. Nun hat an der COP28 auch die Nuklearindustrie ein Netto-Null-Versprechen gemacht. 120 Unternehmen haben diese Verpflichtung unterzeichnet, mit der sie die Verdreifachung der weltweiten Kernkraftkapazität unterstützen. Die Generaldirektorin der World Nuclear Association (WNA), Sama Bilbao y León, sagte: «Nichts weniger als dieses ehrgeizige – aber erreichbare – Ziel wird ausreichen, um den erforderlichen Beitrag der Kernenergie zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung zu leisten und die verheerenden Folgen eines ungebremsten Klimawandels abzuwenden.»

Laut WNA können die Regierungen in ihren nationalen Politiken ein politisches Umfeld schaffen, das einen grösseren Beitrag der Kernenergie zur Eindämmung des Klimawandels unterstützt. «Indem sie dafür sorgen, dass die Kernenergie den gleichen Zugang zur Klimafinanzierung hat wie andere saubere Energiequellen, können die Regierungen den weltweiten Ausbau der Kernenergiekapazitäten in grossem Umfang ermöglichen», so die WNA. Für die Umsetzung dieser politischen Ziele sei jedoch die Nuklearindustrie verantwortlich, und zwar durch den Bau und den Betrieb bestehender und neuer Kernkraftwerke, unterstützender Einrichtungen und damit verbundener Technologien.

«Es ist jetzt an der Zeit, voranzukommen: Lassen Sie uns die ehrgeizigen Ziele in pragmatische Massnahmen, die guten Absichten in erschwingliche Finanzierungen und die Fristen in eine pünktliche und budgetgerechte Umsetzung neuer Kernenergieprojekte umsetzen», richtete sich Sama Bilbao y León an die Nuklearindustrie.

«Diese Forderung nach einer Verdreifachung der weltweiten Nuklearkapazität geht Hand in Hand mit dem von der Nuklearallianz im Mai gesetzten Ziel von 150 GW Nuklearkapazität in der EU bis 2050», erklärte Yves Desbazeille, Generaldirektor des Industrieverbands Nucleareurope, der das Netto-Null-Versprechen ebenfalls unterzeichnet hat.

Quelle

B.G. nach WNA und Nucleareurope, Medienmitteilungen, 5. Dezember 2023

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