Frankreich: Auftrag zum Bau der beiden EPR2-Einheiten in Penly vergeben

Die französische Électricité de France (EDF) hat dem Bauunternehmen Eiffage einen Auftrag zum Bau von zwei EPR2-Einheiten am Standort Penly erteilt. Der unterzeichnete Vertrag hat einen Wert von mehr als 4 Milliarden Euro. Erste Vorarbeiten am Standort sollen bereits im Sommer 2024 beginnen.

24. Nov. 2023
Kernkraftwerk Penly
Am bestehenden Kernkraftwerksstandort Penly, in der Normandie, werden vorbereitende Arbeiten für den Bau von zwei EPR2-Einheiten voraussichtlich im Sommer 2024 beginnen.
Quelle: SFEN

Eiffage verkündete, dass seine Tochtergesellschaft Eiffage Génie Civil mit EDF einen Vertrag über die Durchführung der wichtigsten Bauarbeiten für die ersten beiden Kernreaktoren des Typs EPR2 am Standort Penly unterzeichnet habe. Der Auftrag im Wert von über EUR 4 Mrd. umfasse den Bau von zwei Blöcken und insgesamt 69 Bauwerke. «Im Rahmen der Tiefbauphase werden das Reaktorgebäude – eine 70 Meter hohe Kuppel mit einem Durchmesser von 50 Metern – und das Gebäude der Turbinenhalle errichtet. Zudem wird auch ein sechsstöckiges Betriebsgebäude mit einer Gesamtnutzfläche von 15’000 Quadratmetern gebaut», so Eiffage.

«Eiffage ist bestrebt, die lokale Wirtschaft zu fördern, wobei die Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort und die soziale Beschäftigung im Vordergrund stehen», gab das Unternehmen bekannt. Auf dem Höhepunkt der Tiefbauphase würden fast 4000 Menschen beschäftigt sein und man schaffe 1,3 Mio. Arbeitsstunden an sozialer Beschäftigung und Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen.

EDF hat den Baugenehmigungsantrag (décret d’autorisation de création, DAC), dessen Prüfung etwa drei Jahre in Anspruch nehmen wird, sowie die Umweltgenehmigung, deren Bearbeitung ein Jahr in Anspruch nehmen dürfte, im Juni 2023 eingereicht. Sobald die Umweltgenehmigung vorliegt, kann EDF in Penly laut der Société française d’énergie nucléaire (SFEN) im Sommer 2024 mit den vorbereitenden Arbeiten für den Standort beginnen, einschliesslich der Erdarbeiten und der Reprofilierung eines Teils des Küstenfelsens, was etwa dreieinhalb Jahre dauern wird. Mit Vorliegen der Genehmigung zum DAC, könne EDF im Jahr 2027 dann den ersten sicherheitsrelevanten Beton giessen, also mit dem eigentlichen Bau des Kernkraftwerks beginnen. Die Fertigstellung des Projekts werde dann etwa sieben Jahre dauern, die Inbetriebnahme sei für 2035 vorgesehen, so SFEN. In der ersten Phase des EPR2-Bauprogramms mit Kosten von insgesamt rund EUR 52 Mrd. werden jeweils ein EPR2-Reaktorpaar an den Standorten Penly, Gravelines und Bugey erstellt.

Quelle

B.G. nach Eiffage, Medienmitteilung, 17. November 2023 und SFEN, Artikel, 26. Juli 2023

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