Italien kehrt zur Kernenergie zurück

Der Senat sprach sich mit 154 zu 1 Stimmen und 1 Enthaltung für ein Gesetzespaket aus, das unter dem Titel «Anordnungen zur Entwicklung und Internationalisierung der Unternehmen sowie auf dem Energiegebiet» Italiens Rückkehr zur Kernenergie gesetzlich ermöglicht. Die Regierung hat nun sechs Monate Zeit, um die Modalitäten zur Standort- und Typenbestimmung für neue Kernkraftwerke zu regeln und Beschlüsse zur Projektabwicklung, dem Einbezug der Bevölkerung und interessierten Unternehmen sowie auch zur Entsorgung des radioaktiven Abfalls zu fassen. Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat sich lange für eine erneute Nutzung der Kernenergie stark gemacht und dabei vor allem auf die extrem hohen Strompreise in Italien verwiesen.

Fulvio Conti, CEO der Enel S.p.A., des grössten Strom- und Gasversorgers Italiens, bezeichnete den Ausgang der Abstimmung als «historische Entscheidung von strategischer Bedeutung». Foratom, die Dachorganisation der europäischen Atomforen, begrüsste die Rückkehr Italiens zur Kernenergie. Das Land werde dank Kernkraftwerken eine zuverlässigere sowie gesichertere Stromversorgung erhalten und besser gerüstet sein, um seine Klimaschutzziele zu erreichen.