Klimaschutz: Stromversorger erwarten Führungsrolle der Kernenergie
Die Kernenergie und die erneuerbaren Energien dürften in den kommenden Jahrzehnten im Strombereich den bedeutendsten Beitrag zur Beschränkung der Treibhausgase leisten, wobei die Kernenergie die Nase vorne hat. Dies geht aus der Studie «A World of Difference – Utilities Global Survey 2008» von PriceWaterhouseCoopers (PwC) hervor, die sich auf eine Umfrage bei 115 Stromversorgern in 37 Ländern rund um den Globus stützt.
Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsfirma PwC führt ihre Umfrage seit zehn Jahren regelmässig durch. In diesem Zweitraum haben unter den befragten Top-Managern die positiven Erwartungen in die erneuerbaren Energien und insbesondere in die Solarenergie stark zugenommen. Dennoch halten die Energieversorger, wie bereits bei früheren Umfragen, die Kernenergie zur Eindämmung des Klimawandels auch langfristig für unverzichtbar.
So glauben knapp 60% der Befragten, dass bis ins Jahr 2050 die Kernenergie die wichtigste Rolle bei der Reduktion der CO2-Emissionen spielen werde. Und trotz der langen Planungs- und Bauzeit und der anhaltenden Opposition gegen die Kernenergie in einigen Ländern ist gut die Hälfte der Ansicht, dass die Kernenergie bereits in den nächsten zehn Jahren die führende Rolle vor den erneuerbaren Energien einnehmen wird.
Amerikanische Skepsis gegenüber den Erneuerbaren
Von der Wasserkraft, der Wind- und der Solarenergie erwarten knapp 55% einen wesentlichen Beitrag bis ins Jahr 2050. Rund die Hälfte der Führungskräfte messen ihnen eine wichtige Rolle bereits in den kommenden zehn Jahren zu. Dabei lassen sich gemäss PwC bei der Bewertung der erneuerbaren Energien deutliche regionale Unterschiede beobachten: W ährend diese nur für 35% der amerikanischen Befragten langfristig wichtig sind, glauben in Europa und in der Region Asien-Pazifik rund 70% der Versorger an einen wichtigen Beitrag dieser Energien an den Klimaschutz.
Wenig Vertrauen in CO2-Abtrennung in Kohlekraftwerken
Einen laut Studie «überraschend» niedrigen Stellenwert räumen die Führungskräfte der Abtrennung und Einlagerung des CO2 aus fossilen Kraftwerken ein. So glaubt nur jeder vierte Befragte, dass die Technik in den kommenden 10 Jahren den Treibhausgasausstoss reduzieren wird; und auch in der langfristigen Perspektive bis 2050 gewinnt diese Lösung kaum mehr Anhänger. Gleichzeitig herrscht verbreitet die Ansicht, dass die Kohle in der globalen Stromerzeugung an Bedeutung zunehmen wird.
Quelle
M.S. nach PwC, Studie und Medienmitteilung, 8. Mai 2008